Frank Schätzing: Radio muss selbstbewusster sein

Frank Schätzing auf dem RMS-Kongress in Düsseldorf
Frank Schätzing auf dem RMS-Kongress in Düsseldorf
Teilen
„Deutschland muss mehr Mut zu Innovationen zeigen.“ Mit dieser Forderung redet der Bestseller-Autor Frank Schätzing auf dem RMS-Kongress in Düsseldorf vor 300 Gästen auch der Werbe- und Medienbranche ins Gewissen. Insbesondere die Gattung Radio solle mehr Selbstbewusstsein zeigen und sich seiner Stärken besinnen.

In seinem Vortrag über die Angst der Deutschen vor der Zukunft kritisiert Schätzing die mangelnde Risikobereitschaft vor allem des mittleren Managements, das sich aus Angst vor Fehlern etwa bei Entscheidungen über Marketingmaßnahmen stets mit Pretests absichern wolle. „Dies ist absurd“, so der Ex-Werber, und verhindere Innovationen. „Zu selten wird der Ausbruch in mutige Szenarien gewagt.“

Auch die Radiowerbung wirkt auf Schätzing in der heutigen Form vielfach archaisch. Sie müsse bedürfnisorientierter und zielgruppenspezifischer werden, um bei den Hörern besser anzukommen. Da die Radionutzung sich dank Internet und Smartphones immer mehr vom klassischen Apparat wegbewege, könne Radio sein Potenzial zur Interaktivität in Zukunft besser zur Geltung bringen – wenn sich die Macher darauf einlassen. „Die Nutzer können aktiv zur Teilnahme in qualifizierten Foren aufgerufen werden, so dass Radio zur Plattform einer neuen Streitkultur im positiven Sinne werden kann“, so Schätzing.

Der RMS-Kongress findet zum zweiten Mal im Vorfeld der Ramses Gala, einem der bedeutendsten Kreativpreise der Hörfunkbranche. joz



stats