Foht-Affäre beim MDR: Hinweise auf Schwarzgeldzahlungen

Udo Foht: Schwarzgeld geflossen?
Udo Foht: Schwarzgeld geflossen?
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In der Affäre um den geschassten MDR-Unterhsaltungschef Udo Foht kommen wöchentlich neue Details ans Licht. Derzeit untersuchen interne Ermittler bei dem Sender Hinweise, wonach an Stars der Unterhaltungsindustrie Schwarzgelder geflossen sein könnten. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.

"So könnten Stars bei Laune gehalten worden sein", spekuliert das Blatt. Foht hatte sich bei dem Sender als "Papst der Volksmusik" einen Namen gemacht. So entdeckte der 60-Jährige etwa den Gastgeber der "Feste der Volksmusik" Florian Silbereisen.

Bereits 2009 sollen sich laut dem "Spiegel"-Bericht mehrere Produzenten an MDR-Intendant Udo Reiter und Fernsehdirektor Wolfgang Vietze gewandt und ausstehende Zahlungen angemahnt haben. Foht hatte zwar immer wieder teure Produktionen angeschoben, deren Genehmigung aber ebenso ausstand wie die Finanzierung. Infolgedessen soll Foht sich immer wieder Geld geliehen und seine Machenschaften mit abenteuerlichen Dreiecksgeschäften finanziert haben - oder auch nicht: zahlreiche Geldgeber warten immer noch auf die Rückzahlung ihrer Finanzspritzen.

Hinzu kam laut "Spiegel", dass Foht immer wieder vergessen habe, die Miete für eine Leipziger Wohnung zu zahlen. Die Folge: Ein Teil von Fohts Gehalt wurde gepfändet - sowohl rückwirkend als auch für künftige Mieten.

Als sei die Foht-Affäre nicht schon genug, veröffentlichte der "Spiegel" nun Details aus der Dissertation von Karola Wille, der Juristischen Direktorin des MDR. Die 52-Jährige ist Kandidatin für die Nachfolge von Udo Reiter - und huldigte in ihrer 1985 verfassten Doktorarbeit dem Sozialismus. Für den MDR, der sich schon mehrfach mit Stasi-Vorwürfen konfrontiert sah, könnte die Personalie zum Politikum werden. ire
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