Focus-Chefredakteur Wolfram Weimer: "Habe das Dornröschen wachgeküsst"

Macht beim "Focus" Fortschritte: Wolfram Weimer
Macht beim "Focus" Fortschritte: Wolfram Weimer
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Wolfram Weimer, seit Juni 2010 Chefredakteur des "Focus", sieht das Nachrichtenmagazin auf dem Wege der Besserung: "Wir haben zum ersten Mal seit Jahren ein namhaftes, zweistelliges Wachstum im Kioskverkauf. Und das in einem Quartal, in dem der Spiegel verloren hat", sagt Weimer im Interview mit der "Zeit".

Auch wirtschaftlich gehe es dem Focus wieder besser. "Wir verdienen wieder gutes Geld", betont der Chefredakteur. Die Redaktion habe unangenehme Etappen hinter sich, "aber nun fühle ich mich ein wenig, als hätte ich das Dornröschen wachgeküsst. Die dornige Zeit liegt hinter mir."

Angesichts der positiven Entwicklung kann Weimer auch wieder in die Redaktion investieren. So soll das Berliner Büro des "Focus" verstärkt werden: "Es werden neue Kollegen zu Focus stoßen, andere werden von München nach Berlin wechseln. Die Redaktion ist in Bewegung", sagt Weimer. Nach Angaben aus Verlagskreisen soll die Mannschaft des bisher aus acht Redakteuren bestehenden Berliner Büros verdoppelt werden.

Noch im vergangenen Jahr musste der "Focus" aufgrund der anhaltenden Talfahrt bei Auflage und Werbeeinnahmen den Gürtel enger schnallen. Im Sommer wurde ein Abfindungsprogramm aufgelegt, mehrere Dutzend Mitarbeiter gingen. Die Auflage des Magazins von Hubert Burda Media lag im vergangenen Quartal noch bei 559.000 Exemplaren. dh
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