"Focus": ARD-Intendanten wussten frühzeitig von Finanzproblemen bei der Degeto

Die Degeto sorgt für Schlagzeilen
Die Degeto sorgt für Schlagzeilen
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Was wussten die ARD-Intendanten über die finanzielle Schieflage bei der Produktionstochter Degeto? Dieser Frage geht das Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner kommenden Ausgabe nach. Die Degeto war vor wenigen Wochen in die Schlagzeilen geraten, nachdem ihr Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan das Budget des Unternehmens mehrmals deutlich überzogen hatte. Laut "Focus" wussten die Senderverantwortlichen bereits seit März 2011 über das Problem bescheid.

Die Degeto, unter anderem verantwörtlich für Filme wie "Der Baader-Meinhof-Komplex", hat für die Programmbeschaffung laut "Focus" ein Etatvolumen von 250 Millionen Euro pro Jahr. Nach Informationen der Münchner Redaktion habe die Degeto jedoch 388 Millionen Euro im vergangenen Jahr, 2009 gar 426 Millionen Euro ausgegeben. Geschäftsführer Jurgan hatte offenbar die Budgets bis ins Jahr 2013 bereits vergeben.

Wie die "Süddeutsche" heute in ihrer Online-Ausgabe berichtet, müsse die Degeto Produzenten bis zum Jahre 2014 vertrösten - erst dann könnten neue Produktionen angeschoben werden. Davor sei Sparen angesagt: Laut "SZ" wolle die ARD in den kommenden vier Jahren jeweils 7 Millionen Euro weniger bestellen.

Im Mai war Jurgan von Bettina Reitz abgelöst worden. Gegenüber "Focus" sagte Reitz: "Wir haben akut keinen Skandal, sondern ein konkretes Problem, was es zu lösen gilt." Sie erwarte von der Prüfgruppe eine "genaue Analyse" und werde daraus "gerechte Lösungen und Planungsperspektiven erarbeiten und den Produzenten anbieten". Weitere Stellungnahmen lassen sich den ARD-Verantwortlichen derzeit nicht entlocken. "Focus berichtet unter Berufung auf Insider jedoch, dass Jurgan bei seiner Budgetvergabe einzelne Produzenten bevorzugt haben soll. ire
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