Finanzinvestor 3i angeblich an Berliner Zeitung interessiert

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Der Stuttgarter Holtzbrinck-Konzern führt nach Presseberichten mit einem britischen Investor Verkaufsgespräche über den Berliner Verlag. Wie der "Spiegel" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtet, sind die Gespräche über eine Veräußerung des Verlags, in dem die "Berliner Zeitung" erscheint, weit fortgeschritten. Interessent soll der britische Finanzinvestor 3i sein. Das berichtet auch der "Focus". Holtzbrinck- Manager Michael Grabner habe auf "Spiegel"-Anfrage nichts sagen wollen. Unterdessen wandte sich Holtzbrinck mit einer Pressemitteilung an die Medienöffentlichkeit. Darin heißt es unter anderem: "Die aktuelle Rechtssituation zwingt die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, denkbare Lösungen in jeder Richtung und auf breiter Basis zu sondieren. Dazu gehören insbesondere Verkaufsüberlegungen sowohl für die Berliner Zeitungsgruppe als auch für die Tagesspiegel-Gruppe." Holtzbrinck hatte kürzlich einen für den 18. Oktober angesetzten Verhandlungstermin vor dem Bundesgerichtshof mit der Begründung abgesagt, der Termin werde wegen einer Veräußerung voraussichtlich hinfällig. Der BGH wollte sich mit einer Beschwerde des Verlags Georg von Holtzbrinck gegen das Nein des Kartellamts von 2002 befassen.

Damals hatten die Kartellwächter dem Konzern die Übernahme des Berliner Verlags untersagt, weil sie eine marktbeherrschende Stellung im Abo-Zeitungsbereich befürchteten. Bislang wurde spekuliert, dass sich Holtzbrinck vom "Tagesspiegel" trennen will. Der Berliner Verlag, zu dem das "Tagessspiegel"-Konkurrenzblatt "Berliner Zeitung" gehört, erwirtschaftete laut "Spiegel" im Vorjahr einen Gewinn von rund neun Millionen Euro. Die "Berliner Zeitung" habe dazu mit 5,6 Millionen Euro beigetragen.

3i hatte sich den beiden Magazinen zufolge im vergangenen Jahr auch schon um einen Einstieg bei der angeschlagenen "Frankfurter Rundschau" bemüht. nr






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