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Jubiläumsaktionen laufen unter dem Leitgedanken „175 Jahre Bertelsmann - Eine Zukunftsgeschichte". Damit will man „den Unternehmergeist und die Gestaltungskraft, die Bertelsmann seit jeher prägen", zum Ausdruck bringen, außerdem die „Zukunftsfähigkeit der heutigen Kerngeschäfte", textet das Unternehmen. Eigens dazu wurde inhouse ein Logo entwickelt, mithilfe Bertelsmanns CD-Leadagentur
Peter Schmidt Group. Für den Sommer kündigt Kommunikationschef
Thorsten Strauß zudem eine „kleine, konzentrierte Anzeigenkampagne" an.
Bertelsmann-Kommunikationschef Thorsten Strauß
Das schönste Jubiläumsgeschenk macht man sich derweil selbst: Am Montag gab der Konzern im Rahmen von Genussschein-Ausschüttungsmitteilungen indirekt bekannt, für 2009 wohl nun doch einen
Gewinn zu erwarten. Denn Ausschüttungen gibt es nur, wenn ein ausreichender Gewinn zur Verfügung steht. Die Gesamtkapitalrendite für das Geschäftsjahr 2009 werde voraussichtlich bei 2 bis 4 Prozent (2008: 4,1) liegen, so das Unternehmen. Allerdings sind hier Abschreibungen auf Firmenwerte nicht berücksichtigt - und davon hat es reichlich gegeben.
Vor allem wegen der
Werbekrise hatte Bertelsmann bereits im 1. Halbjahr über 470 Millionen Euro auf seine Fernsehtöchter und die Druckbeteiligung Prinovis abgeschrieben. Auch deshalb stand nach den ersten drei Quartalen immer noch ein Verlust von 246 Millionen Euro in den Büchern. Doch nun scheint Bertelsmann im abgelaufenen Jahr doch um den befürchteten ersten Verlust der 175-jährigen Firmengeschichte herumgekommen zu sein. Offenbar haben das 900 Millionen Euro schwere Sparprogramm und die kleine „Jahresendrallye" im TV-Werbemarkt die Wende eingeleitet.
Gegründet am 1. Juli 1835 in Gütersloh als christlich-protestantischer Verlag, zählt Bertelsmann heute zu den größten Medienhäusern der Welt (Umsatz 2008: 16,1 Milliarden Euro). Das Unternehmen dehnte sein Geschäft nach dem Zweiten Weltkrieg auf weitere Medienmärkte aus. Heute ist Bertelsmann aktiv in den Branchen TV/Radio (RTL Group), Bücher (Random House), Zeitschriften (G+J), Medien-Dienstleistungen (Arvato) sowie Buchclubs (Direct Group). Für Bertelsmann arbeiten rund 100.000 Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern.
rp