Peters' Antwort an Reiter,
der die "Welt" für eine seiner Meinung nach zu dünne Titelgeschichte kritisiert hatte: Die Berichterstattung der Tageszeitung sei "Ein gutes Beispiel für investigativen Journalismus." Der Reihe nach zählt Peters auf, was seine Redakteure im Laufe der Wochen herausgefunden hätten: Dass Foht seine dubiosen Finanz-Transaktionen über eine zwielichtige Berliner Firma mit Stasi-Verbindungen abwickelte sowie die Rolle von Burda-Zeitungsvorstand Philipp Welte in Fohts Schneeballsystem.
Jene Titelgeschichte, die laut Reiter auf "einem relativ kargen Sachverhalt" beruht habe, verteidigt Peters entschieden. In dem Artikel sei nicht nur erstmals der Name des TV-Produzenten
Werner Kimmig gefallen, der für die ARD etwa die "Krone der Volksmusik" oder "Verstehen Sie Spaß?" produziert. Die Geschichte decke zudem auf, dass Reiter schon im September 2009 habe wissen müssen, dass sein Mitarbeiter "seine Position missbraucht und im Namen des MDR Dritte zu Zahlungen veranlasst hatte, dass er Rückzahlungen schuldig geblieben war, dass er für eine angebliche Geschäftsschuld fürstliche Zinsen zahlen wollte."
Peters lässt es sich nicht nehmen, Reiter seinerseits noch eine kleine Spitze zu verpassen: Immerhin habe der scheidende MDR-Intendant es versäumt, auf einen Fragenkatalog der "Welt" zu dem Fall zu antworten. Wie es sich anhört, wenn zwei Männer sich auf dem besten Weg zu einem Hahnenkampf befinden, dokumentiert der Schlusssatz in Peters' Brief: "Sehr geehrter Herr Reiter, ich will es so handhaben wie Sie und erlaube mir, dieses Schreiben der Öffentlichkeit zugänglich zu machen."
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