Mit Fahrgast-TV in U-, S- und Straßenbahnen können Werbungtreibende breite Zielgruppen erreichen und mit hoher Aufmerksamkeit rechnen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie eines Forschungsteams um Axel Zerdick von der Freien Universität Berlin. Untersucht wurde die Reichweite von Fahrgast-Sendern in Berlin, Hamburg, Hannover, Leipzig und Potsdam in den Monaten März bis Juni 2002. Dabei stellte sich heraus, dass die in öffentlichen Verkehrsmitteln installierten Bildschirme in punkto Reichweite mit anderen lokalen Werbeträgern wie Tageszeitungen und Stadtmagazinen durchaus mithalten können.
Das Bahn-TV erreicht durchschnittlich 24 Prozent der Bevölkerung, woraus sich bei wiederholter Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel 4,2 Millionen Kontakte pro Woche in allen untersuchten Städten ergeben. Spitzenreiter unter den untersuchten Sendern ist das "Berliner Fenster" der dortigen Verkehrsbetriebe. An zweiter Stelle steht das Hamburger U-Bahn-TV, an dritter Stelle das Fernsehen in der Stadtbahn Hannover. Ein Vorteil des Werbeträgers Fahrgast-TV ist die hohe Nutzungsdauer pro Bahnfahrt. Wie das Marktforschungsinstitut Infratest Burke ermittelte, widmet sich bei einer durchschnittlichen Bahnfahrt von 15 Minuten jeder Fahrgast, den das Programm erreicht, etwa 7,6 Minuten den Botschaften auf dem Bildschirm.
Als einen weiteren Vorteil führt die Studie die breite Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel an. Werbungstreibende könnten über das Fahrgast-TV demnach eine äußerst vielschichtige Zielgruppe erreichen. Die Reichweite allerdings ist räumlich begrenzt. Das Fahrgastfernsehen eignet sich daher in erster Linie als "idealer Träger für lokale Kampagnen mit höheren Reichweiten als Tageszeitungen und Stadtmagazine sowie für die Ansprache spezieller Zielgruppen", so die Studie.
sch