Die Nachrichten-App der "FAZ"
Am 1. November launcht die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" eine Nachrichten-App für das iPhone. Warum sich der Verlag im Vergleich zu den Wettbewerbern relativ viel Zeit gelassen hat, erklärt Hans Wachtel, Leiter Elektronische Medien, gegenüber HORIZONT: "Wenn sich ein Markt neu entwickelt, werden am Anfang häufig Fehler gemacht. Wir haben uns entschieden, Know-how aufzubauen, bevor wir ein Angebot starten."
Von den Applikationen der anderen Zeitungen soll sich die "FAZ"-App vor allem dadurch abheben, dass sie sich auf das Wesentliche, sprich Nachrichten, konzentriert. Zudem enthält sie ein Feature, das exklusiv für diese Plattform entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um Empfehlungen der Feuilleton-Redakteure. Jeden Mittwoch präsentieren sie ihre persönlichen Favoriten aus Bereichen wie Film, Musik, Theater und Literatur.
Hinzu kommen diverse Zusatzfunktionen. So kann der Nutzer zum Beispiel die Startseite personalisieren, die Bundesliga-Spiele über einen Live-Ticker verfolgen oder die wesentlichen Börsendaten abrufen. Mit der Push-Funktion erhält ein User Eilmeldungen auch dann, wenn die App nicht aktiv ist. Der Offline-Modus ermöglicht das Lesen auch ohne ständige Internetverbindung. Zudem kann ein Nutzer sämtliche Artikel, Kommentare, Bilder und Videos direkt über Facebook, Twitter oder per E-Mail an seinen Freundeskreis versenden.
Die Monetarisierung erfolgt zum einen über Paid Content. Nach einer kostenlosen Einführungsphase beträgt der Preis für die 30-tägige Nutzung der App 2,99 Euro. Für Print-Abonnenten ist die Anwendung gratis. Außerdem wird das Angebot werbevermarktet. Wer als erster Kunde auf der Plattform wirbt, ist noch nicht bekannt. Wie Insider berichten, zahlt das Unternehmen einen hohen fünfstelligen Betrag, um zwei Monate in der App zu werben.
Die "FAZ" bastelt derzeit auch an einer Anwendung für das iPad. Wann diese auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt.
bn