FAZ entlässt zwei Drittel der Online-Mannschaft

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Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" verschärft ihren Sparkurs im Web. Wie HORIZONT.NET aus unternehmensnahen Kreisen erfuhr, wird die Faz.net-Belegschaft von derzeit rund 60 auf nur noch 22 Mitarbeiter zusammengestrichen. Die zurzeit 30-köpfige Online-Redaktion wird dem Vernehmen nach auf neun Mitarbeiter schrumpfen, die im Wesentlichen Texte der Kollegen aus der Printredaktion sowie Agenturmeldungen für den Internetauftritt aufbereiten sollen und für die Produktion und Aktualisierung von Faz.net zuständig sein werden. Gleichzeitig ist offenbar geplant, insgesamt fünf Redakteure aus den Printressorts komplett in die Produktion der Online-Inhalte einzubinden.

Die "FAZ"-Geschäftsführer Jochen Becker und Roland Gerschermann, der im August 2002 auf den geschassen FAZ-Electronic-Media-Chef Edmund J. Keferstein folgte, wollen dem Vernehmen nach am Layout des Internetauftritts festhalten. Noch keine Entscheidung ist den Angaben zufolge jedoch in der Frage gefallen, ob die Marke Faz.net in ihrer bisherigen Form weitergeführt wird. Die klärenden Gespräche dazu sollen in der kommenden Woche beginnen und bereits in naher Zukunft abgeschlossen werden. Spätestens Ende des Jahres soll die dann beschlossene Neupositionierung sichtbare Formen annehmen.

Was die inhaltliche Ausrichtung von Faz.net angeht, zeichnet sich eine stärkere Fokussierung auf Themen aus der Printausgabe ab: Denkbar sei etwa ein neuer Auto-Bereich unter Faz.net, der thematisch an die Schwerpunkte der "Auto"-Seite in der "FAZ" angelehnt ist, heißt es. Dagegen sollen offenbar reine Onlinethemen wie etwa "Fitness" und "Lifestyle" in Zukunft wegfallen. Vor Wochen schon hatte FAZ-Chef Jochen Becker gegenüber HORIZONT (35/02) angekündigt, das Internet auf den Prüfstand zu stellen und die Kosten in diesem Bereich deutlich zu senken.
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