Ehemaliger Kika-Herstellungsleiter zu fünf Jahren Haft verurteilt

Im Betrugsprozess um den Kika ist das Urteil gefallen
Im Betrugsprozess um den Kika ist das Urteil gefallen
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Der wegen Untreue angeklagte ehemalige Herstellungsleiter des Kinderkanals Kika muss für fünf Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Erfurt verurteilte den 44-Jährigen wegen Bestechlichkeit und Untreue. Der frühere Herstellungsleiter hatte den gemeinsamen Kinderkanal von ARD und ZDF mit fingierten Rechnungen um mehrere Millionen Euro geprellt.

Den größten Teil des hinterzogenen Geldes hatte der Mann im Casino verspielt. Seine schwere Spielsucht kam dem Angeklagten bei dem Urteil strafmildernd zugute. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von sechs Jahren und acht Monaten gefordert.

Der Herstellungsleiter hatte den Kika zwischen 2005 bis 2010 mit fingierten Rechnungen an eine Berliner Produktionsfirma um 4,6 Millionen Euro betrogen. Das Geld teilte er sich mit dem inzwischen insolventen Unternehmen. Der MDR geht von einem Gesamtschaden in Höhe von 8,2 Millionen Euro aus. Die älteren Vergehen sind jedoch inzwischen verjährt. Der Angeklagte hatt zu Beginn des Prozesses ein umfangreiches Geständnis abgelegt.

Der MDR begrüßte das Urteil in einer ersten Stellungnahme: "Mit dem Urteil ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Aufarbeitung des Betrugsfalls getan", sagte Kika-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp. "Nachdem wir parallel zu den Ermittlungen bereits im Dezember vergangenen Jahres Sofortmaßnahmen und im März dieses Jahres einen umfassenden Maßnahmenkatalog in Gang gebracht haben, konzentrieren wir uns jetzt wieder auf unsere eigentliche Aufgabe: qualitativ hochwertiges Programm für Kinder zu entwickeln und anzubieten." Der MDR war im Zuge der Ermittlungen durch unzureichende interne Kontrollen selbst in die Kritik geraten. dh



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