Der Jugendsender ZDF Neo ist Jürgen Doetz ein Dorn im Auge
Der Privatsenderverband VPRT verschärft den Ton gegenüber dem ZDF. Verbandspräsident Jürgen Doetz wirft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt eine zunehmende "Expansionspolitik" und "kommerzielle Ausrichtung" vor. In einem Brief an den Fernsehratsvorsitzenden Ruprecht Polenz kritisiert der Cheflobbyist der Privatsender vor allem die Programmgestaltung bei den digitalen Ablegern ZDF Neo und ZDF Kultur, berichtet der "Focus".
Mit "attraktiven Angeboten" wie US-Serien würden sich diese Sender vor allem auf Zuschauer von privaten Pay- und/oder Free-TV-Angeboten zielen - dies führe zu einer nicht "wegzuleugnenden Wettbewerbsverzerrung", zitiert der "Focus" aus dem Schreiben. Das ZDF ahme zudem die Sendeschemata privater Anbieter nach.
Die Vorwürfe sind nicht neu. Der VPRT hat sich bereits mehrfach über ZDF Neo beschwert. Der Sender, der sich gezielt an ein junges Publikum wendet, kann bei den jungen Zuschauern mit US-Serien, Magazinen und Dokus erste Erfolge verzeichnen. Seit dem Sendestart verzeichnet der Kanal einen durchschnittlichen Monatsmarktanteil von rund 0,3 Prozent; im Digitalmarkt sind es 0,9 Prozent bei allen Zuschauern.
dh