Digitalisierung schreitet voran / Satellitenabschaltung rückt näher

Das analoge Satellitensignal wird Ende April 2012 abgeschaltet
Das analoge Satellitensignal wird Ende April 2012 abgeschaltet
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Mittlerweile sind 67,8 Prozent der TV-Haushalte in Deutschland digitalisiert. 2010 waren es noch 61,7 Prozent. Während beim größten Übertragungsweg Kabel erst 42,5 Prozent der Haushalte digitales Fernsehen empfangen, sind es bei Satellit bereits 86,4 Prozent. Den übrigen 2,3 Millionen Haushalten bleibt jedoch nicht mehr viel Zeit umzurüsten. Am 30. April 2012 wird das analoge Übertragungssignal im Satellit abgeschaltet.

Von den Satelliten-Haushalten, die derzeit noch analog TV sehen, weiß allerdings nur ein Viertel der Empfänger von der Abschaltung, berichtet Regina Deck, Associate Director von TNS Infratest, bei der Vorstellung des "Digitalisierungsberichts 2011" der Landesmedienanstalten. Und das, obwohl die Sender und Satellitenbetreiber Astra via TV-Werbung auf die Abschaltung des Signals hinweisen. "Die Herausforderung ist nicht, die Einzelhaushalte zu erreichen, sondern kleinere Gemeinschaften", sagt Hans Hege, ZAK-Beauftragter für Plattformregulierung und digitalen Zugang.

Beim Kabel sei man von einem Abschalttermin noch weit entfernt, so Hege. "Dort haben wir noch lange nicht das Niveau erreicht, bei dem wir über eine Abschaltung sprechen können." Für die Sender bedeutet dies erhöhte Übertragungskosten, da sie die Signale analog und digital für die beiden Ausspielwege senden müssen. Hinzu kommt noch die Übertragung via terrestrischen Empfangsweg DVB-T, der bereits zum Start digital war, sowie über das ebenfalls digitale Internet DSL-TV.

Unabhängig davon ob digital oder analog, ist Kabel mit einem Anteil von 50,2 Prozent weiterhin der größte Übertragungsweg. Der Abstand zu Satellit mit 44,7 Prozent der Haushalte hat sich jedoch weiter verkürzt. Dabei könnte auch eine Rolle spielen, dass die privaten Sender ihre hochauflösenden Kanäle nur via Satellit über das kostenpflichtige Angebot HD plus verbreiten. Mit den Kabelnetzbetreibern stand die Einigung lange aus. Nun sind zumindest die Kanäle von Pro Sieben Sat 1 im HD-Standard empfangbar.

Auf die Terrestrik entfallen 11,8 Prozent der Nutzung, auf DSL-TV erst 3,0 Prozent. Die Dynamik in diesem Bereich ist allerdings besonders hoch.  HD - für dessen Empfang ein digitaler Zugang Voraussetzung ist - empfangen derzeit ein Viertel der Satellitenhaushalte und 15,6 Prozent der Kabelhaushalte. Im DSL-TV ist es ein Drittel. pap



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