Philipp Rösler hat derzeit wahrlich keine Glückssträhne. Der Chef der angeschlagenen FDP wollte am vergangenen Wochenende auf dem Parteitag der Freien Demokraten offenbar mal richtig austeilen - und bekommt es jetzt knüppeldick zurück. Grund ist ein Versprecher Röslers, der zurzeit im Internet die Runde macht und dort für Hohn und Spott sorgt.
Der Versprecher passierte, als Rösler verschiedene Verbote aufzählte, die der traditionelle Intimfeind der
FDP -
Bündnis 90/Die Grünen - angeblich gefordert haben soll. Neben einer Verbannung von Plastiktüten und Heizpilzen war da auch von einem Verbot von Süßigkeitenwerbung, Zigarettenwerbung und - "ganz aktuell" - von einem "Verbot von Ponywerbung" die Rede.
Die Rede von Philipp Rösler
Ponywerbung? Dass sich der FDP-Chef da etwas vergaloppiert hat, ist offensichtlich. Die FDP hat inzwischen gegenüber
Spiegel Online erklärt, dass dem Parteichef tatsächlich nur ein simpler Versprecher unterlaufen ist. Im Manuskript soll "Verbot von Ponyreiten" gestanden haben. Daraus wurde in der Hektik dann offenbar ein "Verbot von Ponywerbung".
Die Grünen, denen der Angriff Röslers galt, nehmen darauf freilich keine Rücksicht und nehmen Rösler nun gehörig auf die Schippe: "Die Grünen setzen im Wahlkampf nun verstärkt auf Ponywerbung", kündigte Fraktionsgeschäftsführer
Volker Beck mit einem Augenzwinkern an. Und der Bundestagsabgeordnete
Konstantin von Notz schlug via Twitter vor, dringend ein grünes Pony als Werbegeschenk für Wahlkämpfe zu entwickeln. Auch auf der
Website der Grünen wird das Thema unter dem "Motto "Ein Herz für Ponys" aufgegriffen: Der Vorwurf Röslers sei "an der Mähne herbei gezogen", heißt es da süffisant. "Wir wollen weder Ponys verbieten noch die Werbung für sie. Wir fordern ja nicht mal ein Verbot der FDP!", teilt die Partei mit.
Auch die Medien teilen kräftig aus. Pro-Sieben-Entertainer
Stefan Raab hat in seiner Sendung "TV Total" ebenfalls mehr Ponywerbung gefordert und sein Publikum mit einigen Werbeclips überrascht. Das Motto erinnert irgendwie an BMW: "Pony. Freude am Reiten".
mas