Die Initiatoren der Deutsche Content Allianz Jürgen Doetz (M.) und Monika Piel mit Dieter Gorny
Die traditionellen Medienhäuser suchen angesichts der Herausforderungen der digitalen Welt den Schulterschluss: Heute haben sich in Berlin Rundfunkanbieter, Produktionsunternehmen, Buchverlage, Filmwirtschaft und die Musikbranche zur Deutschen Content Allianz zusammengeschlossen. Ziel des Bündnisses ist vor allem der Schutz der Inhalte in der digitalen Welt.
Zu der Interessensgemeinschaft gehören
ARD,
ZDF, der Privatsenderverband
VPRT, die
Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen, Der
Bundesverband Musikindustrie,
die
GEMA und der Spitzenverband der Filmwirtschaft,
SPIO. Das Motto des Bündnisses: "Inhalte kreieren. Technologie mit Leben erfüllen. Wertschöpfung gestalten."
"In Zeiten, in denen eine scheinbar endlose Vielfalt an medialen Inhalten und Angeboten praktisch jederzeit und an jedem Ort verfügbar ist, gerät die Leistung von Inhalteanbietern und -produzenten gelegentlich in Vergessenheit. Das ist eine fatale Entwicklung, die auch auf europäischer Ebene befördert wird. Die Politik in Deutschland ist dazu aufgefordert, hier wachsam zu sein und gegenzusteuern", begründet die amtierende ARD-Vorsitzende
Monika Piel das Bündnis. Die Intendantin des WDR hatte gemeinsam mit VPRT-Präsident
Jürgen Doetz die Initiative zur Gründung der Allianz gestartet.
Das Bündnis will in erster Linie Politik und Öffentlichkeit "für den realen Wert medialer Inhalte sensibilisieren". Der Kultur- und Medienpolitik müsse ein angemessener Stellenwert eingeräumt werden, "um die einmalig vielfältige Medienlanschaft in Deutschland zu erhalten". Die Bündnispartner fordern vor allem einen effektiven und praxisgerechten Schutz ihrer Inhalte im Internet. Zu diesem Zwecke müssten Hersteller und Anbieter von Inhalten "angemessene wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen vorfinden".
Das Bündnis ist bemerkenswert, finden sich in der Deutschen Content Allianz doch Partner zusammen, die sich ansonsten spinnefeind sind - wie zum Beispiel die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und der VPRT. Angesichts der enormen Herausforderungen der digitalen Welt, in der die mittelständisch geprägten deutschen Medienhäuser plötzlich mit ungleich größeren globalen Schwergewichten wie Google oder Apple konkurrieren müssen, suchen sie nun trotz aller Konflikte den Schulterschluss. Ob nationale Bündnisse für einen effektiven Schutz der Inhalte in einer globalen digitalen Medienwelt ausreichen, wird sich zeigen müssen.
dh