Finanzvorstand Rabe übernimmt am 1. Januar den Vorstandsvorsitz
Thomas Rabe, der am 1. Januar 2012 das CEO-Amt vom jetzigen Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski übernehmen wird, sieht den Konzern gut aufgestellt. "Bertelsmann ist ein attraktives Unternehmen mit einem enormen Potenzial und einer glänzenden Zukunft", sagte er laut Bertelsmann-Intranet vergangenen Freitag vor rund 150 Top-Managern des Konzerns.
"Als neuer CEO werde ich alles tun, um Sie darin zu unterstützen, Ihre Geschäfte zu entwickeln, wachsen zu lassen und sie zu verändern, wo immer es notwendig ist", rief er den Teilnehmern des internen State-of-the-Art-Forums in Istanbul zu. Angesichts der Digitalisierung sieht er viele neue Herausforderungen, "aber vor allem viele neue Möglichkeiten". Diese zu nutzen, sei Bertelsmann gut aufgestellt: Das Portfolio sei wettbewerbsfähig, Umsätze, die interne Kontrollgröße BVA und Ergebnisse würden steigen.
Vergangene Woche hatte Bertelsmann die
Neun-Monats-Zahlen vorgestellt. Insgesamt lag der Umsatz von Bertelsmann bis zum 30. September bei 10,74 Milliarden Euro. Bereinigt um Portfolio- und Wechselkurseffekte betrug das organische Wachstum des Medienkonzern 2,8 Prozent. Das operative Ergebnis Ebit blieb wegen Anlaufverlusten jedoch mit rund 1,03 Milliarden Euro leicht hinter dem Vorjahresniveau zurück.
Bertelsmann mit seinen Inhalten befinde sich in einer guten Ausgangsposition, so Rabe. "Wer wie wir Inhalte schafft und besitzt, ist für andere Unternehmen ein starker und begehrter Partner", sagte er. Zum Konzern gehören unter anderem die
RTL Group und
Gruner + Jahr.
Große Möglichkeiten sieht der designierte Vorstandsvorsitzende in Wachstumsregionen wie China, Indien und Südamerika, aber auch in der Türkei, dem Gastgeberland des Management-Meetings. "Um die Wachstumsregionen erfolgreich zu erschließen und weltweit führend in unseren Märkten zu sein, muss Bertelsmann die erste Adresse für die besten Unternehmer und Talente sein", sagte Rabe.
Der scheidende CEO Hartmut Ostrowski
Für den scheidenden Bertelsmann-CEO Hartmut Ostrowski ,der das Forum eröffnet hatte, hat Rabe gute Worte: "Ich könnte mir keinen offeneren, kollegialeren oder professionelleren Übergang vorstellen", sagte Rabe. Er selbst stehe vor der für ihn bislang schönsten beruflichen Herausforderung.
Ostrowski hatte im Oktober überraschend angekündigt, nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Aus Güterlsoher Kreisen hieß es, der CEO fühle sich ausgebrannt.
pap