Content soll T-Online aus der Krise helfen

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Der neue Vorstandsvorsitzende von T-Online, Thomas Holtrop, will den angeschlagenen Onlinedienst mit einem stärkeren Fokus auf Content aus der derzeitigen Krise führen. "Wir werden T-Online mit neuen, attraktiven Contents zum Internet-Medienhaus umbauen", sagte Holtrop am heutigen Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Ob T-Online wie vermutet tatsächlich eine Content-Allianz mit der Kirch-Gruppe eingehen wird, ließ der neue CEO noch offen. Auch über den Stand der Verhandlungen mit den Tourismusanbietern TUI und C&N, mit denen T-Online dem Vernehmen nach ein gemeinsames Reiseportal verwirklichen will, ließ Holtrop die Öffentlichkeit im Unklaren. Das Unternehmen wolle "mit einer Vielzahl von Content-Lieferanten zusammenarbeiten" und eine eigene internetspezifische Programmkompetenz aufbauen, so Holtrop.

Mit der stärkeren Fokussierung auf Content will T-Online offenbar seine Abhängigkeit vom unprofitablen Zugangsgeschäft verringern, dem das Unternehmen im vergangenen Jahr einen nicht unerheblichen Teil seines Verlustes in Höhe von 125 Millionen Euro zu verdanken hatte. Stattdessen sollen die Portalumsätze mit Einnahmen in den Bereichen Werbung und E-Commerce angekurbelt werden. Laut Holtrop soll dieses Geschäftsfeld im Jahre 2004 über 30 Prozent zum Gesamtumsatz beitragen.

Weitere Kernelemente der neuen Strategie sind neben dem konsequenten Ausbau des Portal- und Access-Geschäfts die Schaffung neuer Bündelangebote für spezifische Zielgruppen wie etwa kleine und mittlere Geschäftskunden oder Breitbandkunden, die Anfang 2002 starten sollen. Außerdem will sich T-Online frühzeitig als Anbieter von mobilem Internet und interaktivem TV positionieren. In der Internationalisierung setzt das bislang nur in Frankreich, Spanien, Portugal, Schweiz und Österreich präsente Unternehmen vor allem auf Profitabilität und Synnergieeffekte. Denkbar sind laut Holtrop auch weitere Zukäufe. Interessant seien jedoch nur die Big Player.
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