"Wir meinen es mit dem Vorhaben Digital-TV ernst", sagt Matthias Wulff, Pressesprecher der CLT-Ufa, und ganz in diesem Sinne haben die Medienunternehmen CLT-Ufa und Kirch-Gruppe der EU-Kommission neue Vorschläge zu ihrer Kooperation im Bereich des digitalen Pay-TV unterbreitet. Schon mehrmals hat EU-Wettbewerbshüter Karel van Miert im Vorfeld sehr deutlich seine ablehnende Haltung gegenüber den Kooperationsplänen öffentlich bekundet, so daß eine Modifizierung des im November von beidenKonzernen vorgelegten Entwurfs nötig war. Näheres zu den Änderungsvorschlägen wurde nicht bekannt.Die EU-Kommission wird nun voraussichtlich die Frist für eine endgültige Entscheidung, die zuletzt auf den 3. Juni terminiert war, verlängern. Erst vergangene Woche zeigte sich der Vorstandsvorsitzende der CLT-Ufa, Rolf Schmidt-Holtz, gegenüber einem etwaigen mit Auflagen verknüpften "Ja" der EU-Kommission resolut: "Wir werden keine Auflagen akzeptieren, die die wirtschaftliche Machbarkeit des digitalen Pay-TV gefährden." Indes verlautete seitens der Kirch-Gruppe, daß man DF1 nicht nur im Falle einer Genehmigung durch die EU-Kommission, sondern auch im Falle einer Absage einstellen werde. Die Kirch-Gruppe hat bislang rund eine Milliarde Mark in die digitalen Pay-TV-Plattform investiert, jedoch seit Sendestart im Juli 1996 nur 160.000 Abonnenten, davon 145.000 bezahlte Abos, akquirieren können. Dagegen hat der Pay-TV-Sender Premiere, an dem sowohl die Kirch-Gruppe als auch dieCLT-Ufa beteiligt sind, 120.000 seiner 1,5 Millionen Abonnenten mit einem digitalen Decoder ausgestattet. Denkbar wäre jedoch auch, daß im Falle einer Absage der Medienzar Rupert Murdoch, der bereits vor dem Sendestart von DF1 als Vertragspartner der Kirch-Gruppe Interesse zeigte, doch noch Geschmack am Aufbau einer Konkurrenzplattform zu Premiere findet und den Weg über DF1 suchen könnte. .