Johannes Beermann (Bild: Sächsische Staatskanzlei)
ARD und ZDF sollen weniger Geld ausgeben, zumindest wenn es nach Johannes Beermann, CDU, geht. Der Chef der sächsischen Staatskanzlei will eine neue Mediengesetzgebung, die die Öffentlich-Rechtlichen dazu zwingt, künftig stärker zu sparen. Dies meldet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Beermann schlägt in einem vertraulichen Zielpapier für die "Arbeitsgruppe Beitragsstabilität" der Ministerpräsidenten vor, den Rundfunkauftrag neu zu justieren, so der
"Spiegel". Auf diese Weise soll festgelegt werden, was nicht in den Kernbereich des öffentlich-rechtlichen Auftrags gehört.
Nach Meinung des Christdemokraten befinden sich
ARD und
ZDF in einem "schleichenden Prozess der Selbstkommerzialisierung", ihr Programm unterscheide sich nur "graduell" von dem des privaten Rundfunks. Diese Aussagen belegt Beermann mit Beispielen: Er beklagt laut "Spiegel" die "kommerzielle Machart" von Boulevardmagazinen, die "Boulevardisierung von Nachrichtensendungen" und die "Mobilisierung hoher Beträge für Spitzenmoderatoren (z. B. Günther Jauch) und Sportrechte (Fußball, Boxen)", zudem gingen "Talkshow-Schienen zu Lasten von Dokumentationen". All dies gebe "Anlass zu Bedenken".
Von den Sendern selbst sei laut Beermann keine Besserung zu erwarten, "die entscheidenden Schritte müssen deshalb von außen kommen". Das Echo auf den Vorstoß ist bislang noch verhalten: "Wir diskutieren das Papier", erklärt der nordrhein-westfälische Medienstaatssekretär
Marc Jan Eumann, SPD, im "Spiegel". "Aber es gibt keinen Grund, die Sache durch noch mehr Arbeitsgruppen aufzublähen."
sw