Bundeswehr-Werbung: Verteidigungsministerium bestreitet "Taz"-Vorwürfe

Laut Ministerium fließen nur 12,5 Prozent des Budgets zu Bild & Co.
Laut Ministerium fließen nur 12,5 Prozent des Budgets zu Bild & Co.
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Das Bundesverteidigungsministerium wehrt sich gegen die Vorwürfe der "Taz", die Axel-Springer-Medien "Bild", "BamS" und Bild.de bei der Mediaplanung aufgrund der positiv gefärbten Berichterstattung über den inzwischen zurückgetretenen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zu bevorzugen. "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Werbeaktionen unseres Hauses in Springer-Medien und einer wie auch immer gearteten Berichterstattung", zitiert Sueddeutsche.de einen Sprecher.

Der Stein des Anstoßes ist eine Kampagne für den Dienst in der Bundeswehr, die seit zwei Wochen im Radio läuft und im April auch in Printmedien, überwiegend in Springer-Titeln, starten soll. Die "Taz" hat dem Ministerium eine strafbare Vorteilsannahme nach Paragraf 331 Strafgesetzbuch vorgeworfen und ihm ein Unterlassungsbegehren zugesandt. Sollte dies missachtet werden, zieht Anwalt Johannes Eisenberg eine Klage in Erwägung.

Zu den Vorwürfen heißt es laut der "Süddeutschen" im Ministerium, dass kein Beamter, sondern die Agentur Zenithmedia die Auswahl der Werbepartner für die Bundeswehrkampagne getroffen habe. Von den knapp 5,7 Millionen Euro, die der Bundeswehr 2011 für Personalwerbung zur Verfügung stehen, sollen 4,8 Millionen für die Werbung neuer Mannschaften vorgesehen sein. Nach der derzeitigen Planung entfielen davon 12,5 Prozent - also 600.000 Euro - auf "Bild", "BamS" und Bild.de. In welchen anderen Printtiteln die Anzeigen zu sehen sein werden, stehe noch nicht fest. bn
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