Bundeskartellamt sieht Pro-Sieben-Sat-1-Übernahme durch Springer skeptisch

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Der Axel Springer Verlag wird Pro Sieben Sat 1 Media wohl nicht ohne Auflagen übernehmen können. Das Bundeskartellamt hat nach dem vorläufigen Stand des Verfahrens Bedenken gegen die Übernahme geäußert, wie Pro Sieben Sat 1 mitteilte. Nach Auffassung des Kartellamts würden sich die Wettbewerbsbedingungen auf dem Fernsehwerbemarkt verschlechtern, weil Springer durch den Zusammenschluss mit der RTL-Mutter Bertelsmann gleichzöge. Damit stünden sich zwei symmetrische Konzerne gegenüber, die sich keinen Wettbewerb mehr machen würden. Zudem führe die Übernahme zur Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung von Axel Springer auf dem Lesermarkt für Kaufzeitungen und auf dem Anzeigenmarkt in bundesweiten Tageszeitungen.

Axel Springer will die Bedenken des Kartellamts gegebenenfalls durch Auflagen ausräumen. Auch Pro-Sieben-Sat-1-Chef Guillaume de Posch ist nach wie vor von der geplanten Übernahme überzeugt: "Es entstünde ein langfristig stabiles, deutsches Medienunternehmen mit diversifizierten Erlösquellen, das auch im internationalen Vergleich in der Zukunft wettbewerbsfähig wäre. Ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen wäre im Interesse des Standorts Deutschland." Eine endgültige Entscheidung des Bundeskartellamts ist bis Ende des Jahres zu erwarten. mh



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