Es war zu erwarten und ist jetzt buchstäblich amtlich: Das Bundeskartellamt hat dem Verkauf der "Märkischen Allgemeinen" (MAZ) an die Mediengruppe Madsack zugestimmt. Dies bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Damit baut der Hannoveraner Konzern zum Jahresanfang sein Portfolio regionaler Tageszeitungen erneut aus.
Die MAZ ist mit einer täglichen Auflage von rund 143.000 verkauften Exemplaren die größte Abo-Zeitung Brandenburgs und erscheint mit insgesamt 15 Lokalausgaben in einem Vertriebsgebiet von zirka 14.000 Quadratkilometern. Außerdem gehören die Herausgabe und der Druck von Anzeigenblättern, Logistik und Briefverteilung zum Kerngeschäft der Märkischen Verlags- und Druck-Gesellschaft (MVD), die seit 1991 im Besitz der
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" war. Nach dem Verkauf ihrer Beteiligung an der regionalen Tageszeitung konzentriert sich die "FAZ" auf das nationale Portfolio. Vor allem die beiden Flaggschiffe, die "Frankfurter Allgemeine" und die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", sollen gestärkt werden, ebenfalls die digitalen Angebote.
Mit dem Erwerb der MVD betreibt Madsack ab 1. Januar 2012 drei große ostdeutsche Zeitungen, neben der "Märkischen Allgemeinen" die "Leipziger Volkszeitung" und die in Rostock erscheinende "Ostsee-Zeitung". Für
Herbert Flecken, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe, ist die Übernahme die logische Ergänzung des Konzern-Portfolios: "Mit ihrer konsequent regionalen Ausrichtung passt die 'MAZ' hervorragend zu uns und schließt zudem die Lücke zwischen unseren Beteiligungen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen."
In acht Bundesländern verlegt Madsack nun 18 Tageszeitungen und ist, gemessen am Marktanteil, nach einer Studie des Formatt-Instituts aus dem Jahr 2010 der sechstgrößte deutsche Zeitungsverlag. Mit Titeln wie der "Hannoverschen Allgemeinen" oder der "Leipziger Volkszeitung" (LVZ) kommen die Niedersachsen auf einen Marktanteil von vier Prozent.
Zuletzt hatte der Konzern aus Niedersachsen mit Stellenstreichungen bei der "LVZ" für Schlagzeilen gesorgt. Bis zum Jahr 2013 sollen hier insgesamt 53 Stellen wegfallen. Parallel dazu wächst die zentrale Redaktion in Berlin, aus der - dem Vorbild anderer Zeitungsgruppen wie WAZ ("Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Westfalenpost") oder DuMont Schauberg ("Frankfurter Rundschau", "Berliner Zeitung") entsprechend - alle Tageszeitungen der Mediengruppe mit überregionalen Informationen beliefert werden sollen.
kl