In dem entsprechenden Absatz heißt es wörtlich: „Während sich unser Sohn Christoph durch große Eigenständigkeit auszeichnet, teilt Brigitte in ihrer zielgerichteten und verantwortungsvollen Art meine Auffassung, dass jedermann mit seiner Arbeit auch einen Beitrag für die Gemeinschaft zu erbringen hat ... Sie wird als engagiertes Mitglied des Stiftungsvorstands zweifelsohne auch zukünftig ihren Beitrag zur Kontinuitätssicherung der Bertelsmann-Stiftung einbringen."
„Das ist die Weichenstellung für die Zukunft", zitiert das „Handelsblatt" einen Bertelsmann-Kenner. Die Entscheidung für Brigitte Mohn als Nachfolgerin ihrer Mutter als Sprecherin der Bertelsmann-Verwaltungsgesellschaft (BVG), der eigentlichen Machtzentrale des Konzerns, sei damit de facto gefallen.
Christoph Mohn, Vorstandschef und Gesellschafter des defizitären Internetunternehmens Lycos Europe, werden von Beobachtern dagegen keine Chancen mehr auf die Nachfolge an der Spitze der Mediendynastie eingeräumt.
Johannes Mohn, 58, ältester Sohn von Reinhard Mohn aus erster Ehe und lange als natürlicher Nachfolger seines Vaters gehandelt, wird den Konzern Ende des Jahres verlassen und will sich ins Privatleben zurückziehen.
Brigitte Mohn, 44, ist seit Anfang des Jahres Mitglied des Aufsichtsrates von Bertelsmann und seit 2005 Vorstandsmitglied der
Bertelsmann-Stiftung. Die promovierte Politikwissenschaftlerin arbeitete zuvor als Lektorin am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, im Direktmarketing verschiedener Verlage und war Beraterin für
McKinsey. Innerhalb der Stiftung spielt sie Kennern des Unternehmens zufolge eine wichtige Rolle und kümmert sich dort vor allem um gesundheitspolitische Fragen.
dh