"Bild" öffnet iPad-App für Bild.de / Neue Technik für kürzere Ladezeiten

Die neue Bild-App ist ab sofort verfügbar
Die neue Bild-App ist ab sofort verfügbar
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Alles auf Reset: Vier Monate nach ihrem Start schüttelt Axel Springer die iPad-Applikation der "Bild"-Zeitung einmal kräftig durch. Als auffälligste Neuerung der App, die bei Springer unter dem Label "Bild HD" firmiert, sticht hervor, dass Bild.de jetzt vollständig integriert ist.

Zur Erinnerung: Seit dem Start Anfang Dezember 2010 speist Bild HD die aktuellen Inhalte des Portals zwar in die App ein - sperrt aber gleichzeitig den Zugang zu Bild.de über den Browser, um eine befürchtete Kannibalisierung der kostenpflichtigen App durch die Gratis-Website zu vermeiden. Das sorgt seitdem für Diskussionen in der kollektiv im digitalen Nebel stochernden Branche. Doch vor allem die Nutzer liefen Sturm. Der Versuch, mit der App alles neu zu erfinden, brachte dem "Bild"-Team eine Menge Ärger ein.

"Das Feedback der User war eindeutig: Sie wollen Bild.de als Live- und Breaking-News-Medium nicht in einer eigenen App-Aufbereitung, sondern in der Browser-Darstellung", sagt Michael Paustian, stellvertretender „Bild"-Chefredakteur: „Das ist unser Learning - und gleichzeitig ein riesiges Kompliment an Bild.de."

Ab sofort umfasst die "Bild"-App also drei Angebote: Erstens die iPad-gemäße multimediale Aufbereitung der Print-Inhalte, zweitens die PDF-Seiten von "Bild" und drittens nun neu integriert das Portal Bild.de. "Alle drei Produktebenen haben ihre unterschiedliche Nutzungssituation und Nutzergruppen", sagt Paustian. Daher wird man trotz des jetzt nur noch einen Fingerwisch entfernten Bild.de weiterhin die App zwischendurch aktualisieren, etwa bei Wahlen oder Sportergebnissen. Nicht zuletzt wegen der IVW-Konformität bleiben die Inhalte jedoch unverändert, stattdessen kommt zusätzlicher Content per Link hinzu.

Eine weitere Neuerung betrifft die Technik. Der Anlass: „Die User nutzen Bild HD anders, als wir es vorher gedacht hatten: Sie blättern oder lesen nicht Seite für Seite - sondern sie scrollen erstmal durch das ganze Produkt und kehren dann zu einzelnen Inhalten zurück", erklärt Paustian. Durch eine neue Programmierung dirigiere der User nun mit seiner Auswahl, welche Inhalte als nächste bereitgestellt werden. Durch diese „Lade-Symphonie statt Lade-Strategie" verspricht Paustian zwei- bis dreimal schnellere Ladezeiten der Seiten, außerdem eine neue vereinheitlichte Menü- und dadurch eine verbesserte Nutzerführung.

Auch beim Pricing experimentiert Springer weiter. Zwar bleiben alle Download- und Abopreise bestehen - doch in den kommenden zwei Wochen können User die App sieben Tage lang kostenlos nutzen, sozusagen als digitales Schnupperabo. Die aktuellen Downloads verschweigt Springer, bescheiden oder schamhaft. Man sei, natürlich, "äußerst zufrieden". rp
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