"Sexy Little Numbers" lautet das Buch, mit dem Dimitri Maex, Chef der New Yorker Dependance von Ogilvy One, derzeit auf Tournee ist. Das Werk vermittelt vor allem eine Botschaft: Mit Daten lassen sich viele konkrete Marketingprobleme lösen. Doch die von Ogilvy zum Buch durchgeführte Begleitstudie "Unsexy Data Concerns" dokumentiert ausführlich, wie skeptisch die Konsumenten jeden Versuch der Unternehmen sehen, private Daten zu kommerziellen Zwecken zu sammeln. Dabei, so ein Ergebnis der Befragung, wären Nutzer durchaus offen für das Thema - wenn sie einen Gegenwert für ihre Daten erhalten.
Die Studie ergab zunächst, dass 88 Prozent der User dagegen sind, dass ihr Onlineverhalten getrackt wird. Das ist vielleicht nicht sonderlich überraschend. Aber dass 75 Prozent aller Befragten keinerlei persönliche Daten bei den Unternehmen sehen wollen, sollte ein Warnsignal für alle betroffenen Parteien sein. Es scheint der Punkt erreicht, an dem die laufende Datenschutzdebatte die diffusen Ängste vor Missbrauch der Daten derartig geschürt hat, dass sogar der minimale Konsens infrage gestellt wird: Nutzung persönlicher Daten, die für die Abwicklung von Geschäftsvorgängen wie einem simplen Produktkauf unverzichtbar sind.
Dabei wären die Konsumenten durchaus offen für eine Argumentation zu den Vorteilen von Big Data. Laut
Ogilvy sind in Deutschland 69 Prozent aller Online-User grundsätzlich bereit, ihre Daten zu teilen, wenn sie dafür einen fairen Gegenwert erhalten. Und dabei stehen nicht nur monetäre Werte im Fokus. Die Bandbreite der attraktiven Mehrwertleistungen ist äußerst breit gefasst: Am effektivsten sind direkte Belohnungen wie ein 20-Euro-Gutschein. Aber auch ein verbesserter Service und glaubwürdige Lösungen für bestehende Datenschutzbedenken werden geschätzt.
Dabei zeigt sich, dass Konsumenten zwischen 18 und 31 Jahren deutlich offener für derartige Deals (83 Prozent) sind als Konsumenten ab 67 Jahren (59 Prozent). Die Studie basiert auf einer Online-Befragung. Insgesamt nahmen 500 Nutzer ab 18 Jahren teil.
cam/jm