Der Hickhack um die berufliche Zukunft von Konstantin Neven DuMont nimmt allmählich obskure Ausmaße an. Mittwochmittag bestätigte das Kölner Verlagshaus noch gegenüber HORIZONT.NET, dass der Verlegersohn und Vorstand von M. DuMont Schauberg beurlaubt sei, "mit sofortiger Wirkung und auf eigenen Wunsch", so die Formulierung. Wie das nun genau zu interpretieren ist - darüber gehen die Meinungen auseinander.
Der naheliegenden Schlussfolgerung, dass mit einer "sofortigen Beurlaubung" auch der Rückzug aus dem Vorstand verbunden ist, hat
Konstantin Neven DuMont wenig später höchstselbst widersprochen: "Diese Meldungen stimmen nicht. Ich bleibe Vorstand und Herausgeber", teilt er via Twitter mit - ohne sich im Detail zu erklären.
Fakt ist, dass Konstantin Neven DuMont wohl tatsächlich Ferien macht. "Juhu, heute beginnt mein Urlaub. Das Leben ist schön", ließ er heute seine Twitter-Follower wissen. Wie lange dieser Urlaub dauert - und ob er während dieser Zeit operative Aufgaben übernimmt - dazu äußerte er sich nicht. Auch der Verlag war zu keiner Stellungnahme bereit. Beobachter vermuten allerdings, dass die Aufgaben von Konstantin Neven DuMont während seiner Abwesenheit ruhen und die Vorstandskollegen
Christian DuMont Schütte,
Eberhard Klein und
Franz Sommerfeld notfalls in die Bresche springen.
Die Beurlaubung dürfte im direkten Zusammenhang mit der für den Zeitungsverlag ("Frankfurter Rundschau", "Berliner Zeitung", "Express") nicht gerade imagefördernden öffentlichen
Debatte über den Sohn von Altverleger
Alfred Neven DuMont stehen, die es in den vergangenen Wochen sogar in die Feuilletons großer Tageszeitungen schaffte. Stein des Anstoßes waren die Vorwürfe von Medienjournalist und "FAZ"-Autor
Stefan Niggemeier. Dieser hatte behauptet, dass die unter verschiedenen Decknamen massenhaft abgegebenen bösen Kommentare und Beschimpfungen auf seinem
Blog von Konstantin Neven DuMont stammten. Der hatte das zwar abgestritten und behauptet, zwei Bekannte hätten die Kommentare von seinem Rechner aus verschickt. Allerdings herrschte in dem Verlagshaus Entsetzen über die Angelegenheit.
mas