Bertelsmann wechselt Rechtsform / Diskussion um Investitionen

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Der von Bertelsmann-CEO Thomas Rabe im März angekündigte Wechsel der Rechtsform ist nun vollzogen. Statt einer Aktiengesellschaft ist Europas größter Medienkonzern nun eine SE & Co. KGaA - eine europäische Kommanditgesellschaft auf Aktien. Mit der neuen Rechtsform sollen sich Bertelsmanns Möglichkeiten verbessern, Kapital zu besorgen, ohne dass die Eigentümerfamilie Mohn Stimmrechte abgeben muss.

An den Eigentumsverhältnissen ändert sich durch die Umstellung nichts. Der Konzern gehört zu 80,9 Prozent der Bertelsmann Stiftung sowie der Reinhard Mohn Stiftung und der BVG-Stiftung, die von der Familie Mohn kontrolliert werden. Weitere 19,1 Prozent gehören direkt der Familie rund um die Matriarchin Liz Mohn.

Rabe will in neue Wachstumsfelder investieren und den bisherigen Töchtern RTL Group, Gruner + Jahr, Random House und der Dienstleistungssparte Arvato ein weiteres Standbein hinzufügen. Seit dem Rückkauf der RTL-Anteile 2006 und der Wirtschaftskrise 2008/09 ist Bertelsmann jedoch vor allem mit dem Abbau von Schulden beschäftigt. Für große Sprünge fehlte Rabes-Vorgänger Hartmut Ostrowksi, der ebenfalls eine weitere Sparte aufbauen wollte, das Geld.

Rabe hofft sich nun mit dem Rechtsformwechsel  besser refinanzieren zu können. Zumal die Strategie der vergangenen Jahre bei den Töchtern zunehmend für Unmut sorgt. Vor allem die RTL Group und Gruner + Jahr, die mit 78 Prozent den Großteil zum Ergebnis beisteuern, mussten ihre Gewinne nach Gütersloh abführen. Wie er sich die künftige Investitionsstrategie vorstellt, wil lRabe im September auf dem Management-Meeting vorstellen. pap

"Interne Diskussion um Bertelsmanns Investitionsstrategie" in der aktuellen HORIZONT-Ausgabe vom 16. August 2012 
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