Kommunikationschef Strauß freut sich über Interesse der Mitarbeiter
Die vergangenes Jahr veröffentlichte Anthologie "175 Jahre Bertelsmann - Eine Zukunftsgeschichte" ist bei den renommierten Inspire Awards der amerikanischen League of American Communications Professionals (LACP) mit Platin ausgezeichnet worden. Sie eroberte Platz 1 unter 425 eingereichten Corporate-Publishing-Publikaitonen und erhielt die Maximalberwertung bei dem Preis für interne Kommunikation. Das hochwertige Jubiläumsbuch wurde allen Mitarbeitern des Konzerns, die es haben wollten, kostenlos bereitgestellt. Bertelsmann zählt mehr als 100.000 Beschäftigte.
Thorsten Strauß, Leiter Unternehmenskommunikation von Bertelsmann, hatte die Verantwortung für alle Jubiläumsaktivitäten und erzählt in HORIZONT.NET, wie die Anthologie entstanden ist.
Wie lange hat Bertelsmann an der Anthologie gearbeitet und wie viele Mitarbeiter waren daran beteiligt?
Die Anthologie wurde gut ein Jahr lang von unserer Abteilung Corporate History vorbereitet und eng betreut. Dieses Team hat das inhaltliche Konzept entworfen, die externen Autoren ausgesucht und sie dann in ihren Recherchen unterstützt. Die Autoren der Anthologie hatten Zugang zu den Archiven und waren auch frei in ihrer Wertung - das macht dieses Jubiläumsbuch so besonders. Von einer klassischen Festschrift ist die Anthologie weit entfernt.
Haben Sie mit einer Agentur oder einen anderen externen Dienstleister zusammengearbeitet?
Bei der Gestaltung hat uns vor allem die Medienfabrik Gütersloh als Inhouse-Agentur mit ihrer Corporate-Publishing-Expertise unterstützt. Für die Multimediaelemente - einen DVD-Beileger mit bis dato kaum bekanntem Foto- und Filmmaterial und eine animierte Chronik - zeichnet die Wiener Agentur Checkpointmedia verantwortlich.
Welchen Beitrag sollte man unbedingt gelesen haben?
Da ist für jede Interessenlage etwas dabei, aber wer sich einen fundierten Überblick verschaffen will, der ist mit dem einleitenden Beitrag des Unternehmenshistorikers Hartmut Berghoff bestens bedient. Er spannt einen Bogen von den frühen Anfängen in einer kleinen Gütersloher Steindruckerei bis zum global agierenden Konzern von heute - und er erklärt, was aus seiner Sicht die Schlüssel zum Erfolg waren beziehungsweise sind. Sehr lesenswert sind aus meiner Sicht aber auch die anderen Kapitel, die sich der Entwicklung des Verlags-, des Dienstleistungs- und des Fernsehgeschäfts, der Bertelsmann-Musikgeschichte und der Unternehmenskultur, der Unternehmer-Freundschaft von Reinhard Mohn und Gerd Bucerius oder der Internationalisierung des Buchclubs ab den 1960er Jahren widmen. Das ist ein spannendes Stück Wirtschaftsgeschichte!
Die Anthologie ist allen 100.000 Mitarbeitern von Bertelsmann angeboten worden. Wie viele wollten es haben?
Die Nachfrage war sehr groß - die Anthologie ging an Mitarbeiter in den USA und Kanada, in Mexiko, Indien, China, Russland und vielen weiteren Ländern. Für ein dezentrales Unternehmen mit Präsenz in mehr als 50 Staaten ist eine solche Aktion von hohem Wert und sicher jeden Aufwand wert: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren, dass sie zu einem Unternehmen gehören, das nicht nur gemeinsame Werte und eine einzigartige Kultur teilt, sondern auch auf einer gemeinsamen Geschichte aufsetzt. Das erzeugt Identifikation.
pap