BDZV-Kongress: Nienhaus wettert weiter gegen Tagesschau-App

Christian Nienhaus
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Der Streit zwischen Verlegern und öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern über die Tagesschau-App geht weiter: „Ein Kompromiss sieht bei den Öffentlich-Rechtlichen immer so aus, dass man ihre Meinung annehmen muss", wettert WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus auf dem Zeitungskongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

In der Diskussion mit NDR-Intendant Lutz Marmor positioniert sich Nienhaus klar: „Jeder muss auch im Internet bei seinen Leisten bleiben", fordert der Vertreter der Printbranche. Deshalb sei es nicht zulässig, dass die ARD gegen den Rundfunkstaatsvertrag agiere und mit der Tagesschau-App das Verbot der Presseähnlichkeit missachte. „Wir müssen dafür einstehen, dass das freie Angebot der Presse im Internet nicht durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk angegriffen wird", so Nienhaus.

Marmor schlägt - im Kreise der Printverleger - versöhnlichere Töne an: „Wir wollen die Tür zu weiteren Verhandlungen nicht schließen", stellt Marmor klar. Jedoch sei die Klage der Verleger gegen die Tagesschau-App nicht gerade ein Gesprächsangebot gewesen. Und er ist sich sicher: "Wir handeln im Rahmen des Rechts." Im Vergleich zu Playern wie Google sei die Tagesschau-App zudem „wie ein Wassertropfen im Ozean". „Ich verstehe nicht, wieso Sie sich dadurch bedrängt fühlen", so Marmor.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich im Vorfeld der Diskussion bereits in ihrer Rede auf dem BDZV-Zeitungskongress auf die Seite der Verleger gestellt: Es müsse „fair zugehen" im Internet. „Das gilt auch im Hinblick auf gebührenfinanzierte Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks", so Merkel. sw



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