"Wir müssen alle Kosten auf den Prüfstand stellen und zugleich die wirtschaftliche und publizistische Kraft unserer Verlage steigern", erklärte Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), zur Eröffnung des diesjährigen Zeitungskongresses. Die seit Jahren betriebene Qualitätssteigerung müsse auf breiter Front fortgesetzt werden, denn schließlich sei die redaktionelle Qualität das Rückgrat der Zeitung und damit der Schlüssel zum Erfolg. Heinen: "Leistung und Vielfalt gilt es auch unter schwierigen Marktbedingungen zu erhalten."
Allein im 1. Halbjahr mussten die Zeitungsverlage einen Anzeigenrückgang von 14 Prozent verschmerzen. Bereits im Vorjahr sackte das Werbegeschäft um den gleichen Prozentsatz ein. Dennoch hält der BDZV-Präsident daran fest, dass die Konjunkturflaute schuld an der Misere sei. Von einer Strukturkrise der Zeitungsbranche könne keine Rede sein. "Auch heute noch ist die Zeitung der größte Informations- und Werbeträger", konstatiert Heinen.
Doch vor allem das Internet macht dem Printklassiker zu schaffen. Obgleich nach der Studie "Zeitung und Internet" des
Instituts für Demoskopie in Allensbach, die auf dem BDZV-Kongress vorgestellt wurde, alle Anzeichen dafür sprechen, dass Print- und Online-Angebote überwiegend komplementär genutzt werden, ist gerade bei den Jugendlichen das Internet auf dem Vormarsch. Nutzten 1999 erst 18 Prozent der 14- bis 17-Jährigen das Web zur Informationssuche, geht heute jeder Zweite zur Infobeschaffung online. Das Fazit der Studie: "Die Ausweitung der Internet-Nutzung unterstreicht, wie wichtig es für Medienhäuser ist, auf dieses neue Medium zu setzen."