BDZV: Durch Kooperationen lassen sich 35 Prozent der Kosten sparen

Studien-Autor Alexander Kahlmann
Studien-Autor Alexander Kahlmann
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Aufgrund rückläufiger Auflagenzahlen, der zunehmenden Verschiebung der Werbebudgets in die digitale Welt und wachsender Konkurrenz durch Unternehmen wie Google, Deutsche Post und Telegate suchen immer mehr Zeitungshäuser den Schulterschluss. Am häufigsten tun sich die Verlage in der Werbevermarktung zusammen.

Drei Viertel aller Kooperationen in Deutschland lassen sich diesem Wertschöpfungsbereich zuordnen. Auch in den Feldern Logistik (53 Prozent) und Redaktion (44 Prozent) finden sich häufig Partnerschaften. Dagegen arbeiten die Zeitungshäuser deutlich seltener bei den Themen Lesermarketing, Post, EDV und Verwaltung zusammen.

Dies sind die Ergebnisse einer Studie, die der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) bei der Unternehmensberatung Schickler in Auftrag gegeben hat. Dafür wurden unter anderem 150 Kooperationen untersucht sowie 30 Interviews mit Verlagsvertretern und Medienforschern durchgeführt. Die Erkenntnisse liegen nun in dem Bericht "Gemeinsam stärker - Funktionsweisen und Erfolgsfaktoren von Verlagskooperationen" vor.

Danach ist über nahezu alle Wertschöpfungsbereiche hinweg der primäre Anspruch an die Zusammenarbeit, Kosten einzusparen - deutlich vor den Zielen Qualitätssteigerung, Bündelung von Know-how sowie Optimierung der Marktausschöpfung. In 77 Prozent der analysierten Fälle werden die Vorgaben laut Studien-Autor, dem Schickler-Geschäftsführer Alexander Kahlmann, erreicht oder sogar übertroffen. So können Verlage durch Kooperationen im Schnitt 35 Prozent der Kosten einsparen. Besonders deutlich tritt dieser Effekt auf den Gebieten Druck und Vorstufe zutage.

Darüber hinaus hat sich Schickler in der Studie mit der Frage beschäftigt, wie sich Kooperationen erfolgreich umsetzen lassen. Das überraschende Ergebnis: „Weiche" Faktoren wie Vertrauen und die persönliche Chemie unter den Partnern spielen eine größere Rolle als „harte" Kriterien wie ähnliche IT-Architektur und die gemeinsame Zugehörigkeit zu einem Konzernverbund. Als die größten Risiken für ein Bündnis werden mangelhafte Kommunikation und Widerstände in der Belegschaft angesehen.

Der Ergebnisbericht kann beim BDZV bestellt werden. Zudem veranstaltet der Verband am 30. März in Berlin zu dem Thema einen Workshop. Neben der Studie werden hier konkrete Schritte zur erfolgreichen Umsetzung von Kooperationen erläutert. bn



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