Axel Springer übernimmt Pro Sieben Sat 1

Am Ziel: Springer-Chef Döpfner
Am Ziel: Springer-Chef Döpfner
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Springer-Chef Mathias Döpfner hat sein Ziel erreicht: Der Verlagskonzern hat sich mit den Eigentümern von Pro Sieben Sat 1 auf die Übernahme sämtlicher stimmberechtigter Stammaktien an dem TV-Konzern geeinigt. Dies gaben Axel Springer und die Investorengruppe German Media Partners um den US-Milliardär Haim Saban, heute in München bekannt. Die Mehrheitsübernahme steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher und medienaufsichtsrechtlicher Genehmigungen.

Axel Springer will seine Beteiligung von derzeit 12 auf 100 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien und 25 Prozent der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien erhöhen. Die Vorzugsaktionäre von Pro Sieben Sat 1 bekommen die Möglichkeit, ein von Axel Springer zu unterbreitendes öffentliches Übernahmeangebot in bar anzunehmen. "Es ist die richtige Transaktion zur richtigen Zeit", sagt Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer.

Und das lässt sich der Verlagskonzern etwas kosten: Der Kaufpreis beinhaltet eine Barkomponente von 22,60 Euro je Stammaktie sowie einen Aktienanteil, der in Axel Springer Stammaktien beglichen wird und 0,77 Euro Stammaktie entspricht. Für die Vorzugsaktien zahlt das Unternehmen 14,10 Euro je Aktie. Damit liegt der Gesamtpreis bei rund 2,5 Milliarden Euro.

Nach der Transaktion sollen beide Unternehmen verschmolzen werden. Von dem zweiten Standbein im TV-Markt verspricht sich Springer eine größere Unabhängigkeit vom Anzeigengeschäft sowie Synergieeffekte bei der Bewerbung von Sendungen der Pro-Sieben-Sat-1-Kanäle.

Nach Abschluß der Transaktion wird Haim Saban künftig Vorsitzender des TV-Beirats und außerdem Aktionär des fusionierten Medienunternehmens werden. Dagegen ziehen sich die US-Finanzinvestoren, die bislang mit Saban die Mehrheit des TV-Konzerns hielten, mit dem dreifachen Ertrag ihres Einstiegspreises zurück. he



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