Mathias Döpfner konnte die Aktionäre mit einem verbesserten Angebot überzeugen
Axel Springer kann das französische Immobilienportal SeLoger.com übernehmen. Das verbesserte öffentliche Angebot des Medienkonzerns erzielte eine Annahmequote von 61,8 Prozent des Aktienkapitals. Zusammen mit den 12,4 Prozent der Anteile, die Springer bereits hält, kontrolliert das Unternehmen künftig 74,2 Prozent der Anteile von SeLoger.com und wird die Mehrheit im Aufsichtsrat stellen. Ganz reibungslos ging die Übernahme allerdings nicht vonstatten: Springer musste sich Zustimmung des Immobilienportals mit einem kräftigen Aufschlag auf den ursprünglichen Angebotspreis erkaufen.
Springer wollte SeLoger.com zunächst für 34 Euro je Aktie übernehmen. Das Unternehmen hatte daraufhin rechtliche Schritte gegen die Übernahme eingeleitet und wollte auf einer außerordentlichen Haupversammlung eine Simmrechtsbeschränkung durchsetzen. Nachdem Springer das Angebot auf 38,05 je Aktie heraufgesetzt hatte, gaben die Franzosen ihren Widerstand auf.
"Wir freuen uns, dass eine große Mehrheit der SeLoger.com-Aktionäre unser verbessertes Angebot angenommen hat", sagt Springer-Chef
Mathias Döpfner: "Wir werden die weiteren Wachstumspläne des Unternehmens vorbehaltlos unterstützen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem exzellenten Management-Team. Der Erwerb von SeLoger.com beschleunigt unser Wachstum im Bereich der Online-Rubrikenmärkte, einer der drei Kernsäulen unserer Digitalisierungsstrategie."
SeLoger.com ist mit 3,1 Millionen Unique Usern (Dezember 2010) und rund 1,1 Millionen Anzeigen das größte Immobilenportal in Frankreich. 2010 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 82,7 Millionen Euro und prognostiziert ein Ebitda von 42 bis 44 Millionen Euro.
dh