Axel Springer schluckt Kaufda

Kaufda bekommt neuen Mehrheitsgesellschafter
Kaufda bekommt neuen Mehrheitsgesellschafter
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Axel Springer setzt seine Einkaufstour in der Online-Welt fort. Einen Tag nach der endgültigen Übernahme des französischen Immobilienportals SeLoger.com steigt der Berliner Verlag mit 74,9 Prozent bei Kaufda ein. Wieviel der Verlag, der heute auch ein Rekordergebnis für 2010 präsentiert hat, für das auf Online-Prospekte spezialisierte Unternehmen zahlt, ist unklar. Wie ein Sprecher auf Anfrage von HORIZONT.NET mitteilt, wurde zu diesem Thema Stillschweigen vereinbart.

Kaufda sieht sich als Marktführer für Online-Prospekte und Mobile Couponing. Händler haben auf dem Portal die Möglichkeit, ihre Angebote und Services im mobilen und stationären Internet standortbezogen zu bewerben. Eigenen Angaben zufolge erreicht das ebenfalls in der Bundeshauptstadt ansässige Unternehmen zusammen mit mehr als 80 Partnern und großen Internet-Unternehmen wie T-online.de und Meinestadt.de über elf Millionen Nutzer in 12.000 deutschen Städten und Gemeinden. Diese können aktuell auf Prospekte, Angebote und Öffnungszeiten von rund 200.000 deutschen Einzelhandelsgeschäften zugreifen.

Die Kaufda-Gründer Christian Gaiser, Thomas Frieling und Tim Marbach (v.l. / Foto: obs/Kaufda)
Die Kaufda-Gründer Christian Gaiser, Thomas Frieling und Tim Marbach (v.l. / Foto: obs/Kaufda)
Für Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner ist Kaufda das "vielversprechendste Unternehmen in der Online-Vermarktung für den stationären Handel". Das Unternehmen habe sein Geschäftsmodell in den vergangenen beiden Jahren erfolgreich etabliert. "Auf dieser Basis wollen wir das Geschäft gemeinsam weiter entwickeln", so Döpfner.

An der Unternehmensführung bleibt alles beim Alten: Die Gründer Christian Gaiser, Tim Marbach und Thomas Frieling bleiben an Bord und sollen das Portal als "Unternehmer im Unternehmen" langfristig weiter führen. Gaiser, der als Sprecher der Geschäftsführung von Kaufda agiert, hofft, dass sich dem Unternehmen mit dem Mehrheitsgesellschafter Springer neue Chancen eröffnen - und begründet das vor allem mit der Erfahrung des Verlags bei der klassischen Reichweitenvermarktung. "Daraus ergeben sich für Kaufda künftig hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten". mas
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