"Wir verfolgen die Entwicklungen in Deutschland mit großem Interesse", sagte
Christoph Dichand, Geschäftsführer und Herausgeber der "Kronen Zeitung", dem "Handelsblatt". "Vor allem auch, weil die Familie Dichand für den Fall eines Verkaufs der WAZ-Anteile an der Kronen Zeitung ein klar geregeltes Vorkaufsrecht hat. Und dieses Vorkaufsrecht gedenken wir auch auszuüben!"
Damit hat sich Axel Springer mit seinem überraschenden Angebot zur Übernahme der WAZ-Gruppe bereits die zweite Abfuhr eingehandelt. Am Freitag war ein Schreiben von Springer-Chef
Mathias Döpfner publik geworden, in dem er Interesse an einer Übernahme der Essener Mediengruppe bekundet hatte. Für die WAZ kommt das ungefragte Angebot zur Unzeit: Die beiden Inhaberfamilien verhandeln derzeit über eine mehrheitliche
Übernahme der Gruppe durch Petra Grotkamp, Tochter des Mitgründers Jakob Funke. Das Angebot von Springer dürfte eine schnelle Einigung nicht unbedingt erleichtern. WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus hatte das Angebot
mit scharfen Worten zurückgewiesen. Ungefragt auf die Vermögenswerte anderer Firmen zu bieten, sei "die Manier von Finanzhaien".
dh