Die E-Mail wurde am Freitag um 9.26 Uhr an Mitarbeiter von Spiegel TV Berlin, Spiegel Online und einzelne Mitarbeiter der Print-Redaktion verschickt. Darin heißt es unter anderem: "Weil sich schon jetzt abzeichnet, dass der der Etat 2011 in sich zusammenfällt und trotz aller Dementis die nächste Entlassungswelle vorbereitet wird, haben wir folgenden Vorschlag: Schmeißt endlich diejenigen raus, die Spiegel TV in die Grütze reiten." Spiegel TV hatte Ende vergangenen Jahres den
Abbau von rund 40 Stellen angekündigt, zudem soll der Standort in Berlin aufgegeben werden.
In der Mail finden sich zudem detaillierte Informationen zu den Gehältern von 17 Führungskräften des Produktionsunternehmens. Nur rund anderthalb Stunden später reagierte das Unternehmen mit einer eigenen Rundmail, in der mit rechtlichen Konsequenzen gedroht wurde, falls die anonyme Mail weitergeleitet wird.
Beim Spiegel spricht man von einem "ungeheuerlichen Vorgang". "Wir sind uns mit dem Betriebsrat einig, den möglicherweise entstandenen Schaden vom Unternehmen sowie allen seinen Mitarbeitern gemeinsam abzuwenden", heißt es in einer Stellungnahme der Geschäftsführung von Spiegel TV. Außerdem will das Unternehmen voraussichtlich Anzeige wegen des Verrats von Geschäfts- und Dienstgeheimnissen erstatten.
dh