Lesen Sie im Folgenden die knackigsten Statements von Amir Kassaei:
Zur Situation bei DDB:
"Wir hatten unseren Status als Erfinder und Vorreiter der kreativen Werbung verloren. DDB war nicht mehr so sexy wie früher. Das hat sich geändert. Wir haben wieder das "Warum" in den Vordergrund gestellt, nicht das "Was". Und wir haben die Siegermentalität zurückgebracht. Wenn wir mitspielen, dann wollen wir dominieren und gewinnen."
Zum Selbstverständnis der Agentur:
"Wir haben die Verantwortung, mit allem, was wir tun, Vorbild zu sein ... Unsere einzige Aufgabe - und mit Verlaub - verdammte Pflicht ist es, mit unserem Talent und Know-how dafür zu sorgen, die Produkte, Dienstleistungen und Marken unserer Auftraggeber relevant zu machen."
Zum Thema Goldideen: "Der Begriff Goldidee verharmlost das Ganze. Ich gehe noch weiter und behaupte, dass der Großteil der in Cannes und bei anderen Kreativwettbewerben ausgezeichneten Arbeiten Fakes sind - oder wie ich sie seit Jahren nenne: Zombie-Ideen, die für dunkle Jury-Räume gemacht sind."
Zum Vorwurf, selbst vor allem mit Nischenarbeiten zu punkten:
"Wenn meine Kritiker nur ein Prozent meiner realen Kampagnen vorweisen könnten, würde ich Ihnen die Füße küssen ... Ich hatte mit Anfang 30 schon mehr Grands Prix und internationale Awards als andere Kreative Haare auf dem Kopf. Mir geht es nicht um Preise, sondern um das Thema Relevanz. Das wird leider immer noch nicht richtig verstanden."
Zur Award-Pause einiger deutscher Agenturen:
"Warum machen die Herrschaften das denn? Die wirtschaftliche Situation in Europa wird 2013 nicht gerade rosig sein. Meine Vermutung: Diese Agenturen verzichten auf Awards, weil sie sparen müssen. Die machen das doch nicht aus der Haltung heraus, dass sie das System ändern wollen."
Über sein Verhältnis zum deutschen ADC:
"Wenn ich mir ansehe, welchen Kurs der ADC unter seiner neuen Führung eingeschlagen hat, dann muss ich feststellen: Das ist nicht mehr mein Club. Er verfolgt aus meiner Sicht nicht mehr bedingungslos das Ziel, relevante kreative Kommunikation zu fordern und zu fördern ... Den Gefallen, mich aus dem Club schmeißen zu lassen, tue ich den Kollegen nicht. Das mache ich schon selbst. Ich werde demnächst austreten.
Zu seiner Lust an der Provokation:
"Wenn ich damit das Establishment zum Umdenken bringe, bin ich gern auch "Chief Asshole Officer". Nur so kann man auf Missstände aufmerksam machen und etwas verändern."
Zum Thema kreative Unternehmensberatung à la Hubble:
Eigentlich müssten sich einige Leute, die sich damals lautstark gegen diese Idee positioniert haben und deren Networks jetzt nachziehen, in Grund und Boden schämen."
mam