Trotz aller Bedenken wird die ARD die gemeinsame Vereinbarung von CLT-Ufa, Kirch-Gruppe, der Deutschen Telekom und dem ZDF über eine gemeinsame digitale Kabelplattform unterschreiben. Zugleich will die ARD die Unterlagen der EU-Kommission zur wettbewerbsrechtlichen Prüfung vorlegen. "Unsere Vorbehalte gegen die technische Plattform sind nicht geringer geworden", äußerte sich ARD-Vorsitzender Udo Reiter: "Aber die ARD will die digitale Fernsehzukunft mitgestalten, das haben wir immer erklärt. Auch wenn der Spielraum in Deutschland noch eng ist - wir müsen ihn ausschöpfen und wenn möglich vergrößern. Unser Ziel bleibt ein offener technischer Standard - für alle Programmanbieter und Hersteller." Falls die EU die Vereinbarungen als nicht zulässig erklärt, behält sich die ARD Nach- und Neuverhandlungen vor. "Die Unterzeichnung ersetzt nicht eine staatsvertragliche Regelung zur Sicherung des chancengleichen und diskriminierungsfreien Zugangs aller Programmveranstalter zur digitalen Fernsehwelt", so Reiter. Mit den Herstellern digitaler Set-top-Boxen werde die ARD ein Memorandum of Understanding unterzeichnen. Damit wolle man die Entwicklung eines offenen technischen Standards für das digitale Free-TV unterstützen.