ARD und ZDF steigen aus der Live-Übertragung der Tour de France aus

Kein Radsport-Fan: Die ARD-Vorsitzende Monika Piel
Kein Radsport-Fan: Die ARD-Vorsitzende Monika Piel
Teilen
ARD und ZDF wollen ab 2012 auf die Live-Übertragung der Tour de France verzichten. Grund ist die ungelöste Doping-Problematik im Radsport. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Der Vertrag mit dem Tour-Veranstalter Aso läuft Ende 2011 aus. Darüber hinaus wollen die öffentlich-rechtlichen Sender den Vertrag nicht mehr verlängern.

Am kommenden Montag treffen sich die Intendanten der ARD zu ihrer turnusgemäßen Sitzung beim WDR in Köln. Dabei dürfte es auch um die Zukunft der Tour de France im Ersten gehen. Die derzeitige ARD-Vorsitzende Monika Piel hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach kritisch zur Tour de France geäußert und hat auch den Ausstieg aus der Live-Übertragung nach dem Doping-Skandal im Jahr 2007 unterstützt.

Update: Gegen Mittag bestätigen ARD und ZDF die Meldung der "SZ". Man habe sich darauf verständigt, einem neuen Vertrag der Europäischen Rundfunkunion EBU mit dem Tour-Veranstalter und Rechteinhaber ASO nicht mehr beizutreten. Zur Begründung heißt es: "Das bedeutendste Radrennen der Welt findet bei den deutschen Fernsehzuschauern nur noch eine geringe Akzeptanz, die lange Live-Sendestrecken nicht mehr rechtfertigt." In den regulären Sportsendungen werden ARD und ZDF aber weiterhin nachrichtlich über die Tour de France berichten.

In diesem Jahr werden die Öffentlich-Rechtlichen aufgrund der laufenden Verträge noch live von dem Radsport-Spektakel berichten. Neben den sportlichen Leistungen soll dabei auch das Thema Doping "kritisch begleitet und verständlich aufbereitet" werden. dh
stats