Nach dem Ausfall des zentral produzierten Sendesignals während des EM-Halbfinalspiels zwischen Deutschland und der Türkei prüfen ARD und ZDF juristische Schritte gegen die Uefa. ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender: "Da ist ein Quotenschaden entstanden: Durch den Bildausfall haben wir die höchste Zuschauerzahl aller Zeiten verpasst. Viele Zuschauer waren enttäuscht. Darüber werden wir mit der UEFA zu reden haben." Die Quoten blieben nach knapp unter dem bisherigen Bestwert aus dem WM-Halbfinale 2006 zwischen Deuschland und Italien.
Durch ein schweres Unwetter war es im Uefa-Sendezentrum in Wien zu meherern kurzen Stromausfällen gekommen. Da die Notstromgeneratoren versagten, musste das gesamte System neu gestartet werden. Das ZDF griff daraufhin auf das Signal des Schweizer Fernsehens zu und konnte das Spiel nach rund sechs Minuten wieder übertragen. Streng genommen beging das ZDF dabei aber Vertragsbruch, da die Verträge mit der Uefa vorschreiben, das zentrale Signal zu übertragen.
Versicherungsexperten zufolge ist die Uefa nicht gegen einen Ausfall des Bildsignals versichert. Nur wenn die Panne auf höherere Gewalt zurückzuführen sei, müsse der Verband die TV-Sender nicht entschädigen.
dh