ARD lässt WM-Deal platzen

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Der Ende vergangenen Jahres zwischen Kirch-Media sowie ARD und ZDF geschlossene Vertrag über die Ausstrahlung der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 muss neu verhandelt werden. Am Samstag haben die Intendanten der zehn Landesrundfunkanstalten der ARD beschlossen, den Vertrag nicht zu unterschreiben. Der Grund: Die ARD wolle die Übertragungsrechte für die WM 2002 nur dann kaufen, wenn auch die Ausstrahlung der WM 2006 in Deutschland möglich sei.

Für die WM 2006 bietet Kirch nur eine exklusive Verhandlungsfrist bis Ende 2003, danach könnte das Fußballspektakel an Sat 1 gehen. Da das ZDF die Spiele nicht alleine kaufen kann, muss neu verhandelt werden. Bei Kirch-Media stößt der Wunsch der ARD nach neuen Verhandlungen auf Verwunderung. Wie es aus München hieß, werde sich Kirch-Media Gesprächen über den Erwerb weiterer Rechte nicht verschließen, sehe diese aber nicht im Zusammenhang mit der erzielten Einigung zur WM 2002.

Der plötzliche Sinneswandel der ARD könnte Kirch-Media in einen finanziellen Engpass stützen. Denn die ersten Raten der rund 1,7 Milliarden Mark, die Kirch-Media für die europäischen TV-Rechte an den nächsten beiden Fußballturnieren an den Weltfußballverband Fifa zahlen muss, sind bereits fällig geworden. Mit der Anzahlung von ARD und ZDF in Höhe von rund 155 Millionen Mark, die im März fällig geworden wäre, kann Kirch-Media jedoch vorerst nicht rechnen.



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