Auf ARD-Formate wie etwa die "Sportschau" wollen die Deutschen nicht verzichten
"Für welchen Sender würden Sie sich entscheiden, wenn Sie nur noch ein Programm empfangen könnten?" 23 Prozent der Befragten antworten: ARD. Damit ist Das Erste in Deutschland der unverzichtbarste Sender. Das ist eines der Ergebnisse des ARD Trends 2010, der in "Media Perspektiven" 05/2011 aufbereitet wird.
3.000 Erwachsene ab 14 Jahren wurden vom TNS Infratest-Institut befragt. Dass jüngere Fernsehzuschauer nicht berücktsichtigt wurden, mag einer der Gründe dafür sein, weshalb der Marktführer
RTL mit 20 Prozent auf Platz 2 landet, gefolgt vom
ZDF (13 Prozent), dem jeweiligen
Dritten (11 Prozent), Pro Sieben (9 Prozent) und
Sat 1 (5 Prozent).
Bei Pro Sieben und Sat 1 zeigt sich dasselbe Bild wie an der Spitze: Sat 1 hat den höheren Marktanteil, liegt aber in diesem Ranking hinter Pro Sieben. Wenn es um die Frage des einzigen Senders geht, entscheiden sich die Zuschauer nicht ihren Sehgewohnheiten entsprechend, sondern offensichtlich nach anderen Kriterien. Welche das sind beziehungsweise wieso die Sender mit dem kleineren Publikum bei dieser Frage, die eine Entscheidung erzwingt, gewinnen, erklärt die Studie nicht.
Wenn man die Ergebnisse nach Zielgruppe aufdröselt, zeigt sich die gleiche Verteilung wie immer: Bei den
14- bis 49-Jährigen sagen 27 Prozent, dass sie sich für
RTL entscheiden würden. Bei den
über 50-Jährigen sprechen sich mit 33 Prozent die meisten Zuschauer für die
ARD aus. Auch die weiteren Ergebnisse bieten keine Überraschungen: ARD und ZDF sehen die Politikinteressierten. Beim Thema Unterhaltung punkten die Privaten. Die Öffentlich-rechtlichen erscheinen einer Mehrheit vertrauenswürdiger als die Privaten. Im Endeffekt haben sich diese Muster seit Jahren nicht geändert und widersprechen nach wie vor dem ständig geäußerten Mythos, die Programmprofile beider Sendergruppen würden sich angleichen.
hor