ARD-Studie warnt vor Umbau am Vorabend

Am 23. Januar geht "Gottschalk Live" erstmals auf Sendung (Foto: ARD/Frank Zauritz)
Am 23. Januar geht "Gottschalk Live" erstmals auf Sendung (Foto: ARD/Frank Zauritz)
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Am Freitag erst hat die ARD Details zu "Gottschalk Live" vorgestellt. Die werktägliche Show mit Thomas Gottschalk soll das Vorabendprogramm im Ersten ab Januar endlich aus seiner bereits seit Jahren anhaltenden Krise führen. Für den neuen Hoffnungsträger müssen sogar langjährige Erfolgsformate Platz schaffen. Eine interne Studie warnt allerdings ausdrücklich vor negativen Folgen des Umbaus.

Die Erwartungen an Gottschalk sind groß: Um Platz für die tägliche Sendung mit dem blonden Moderator zu schaffen, die ab dem 23. Januar von Montag bis Donnerstag immer um 19.20 Uhr beginnt,  krempelt die ARD den gesamten Vorabend um: Das Magazin "Brisant" und die Daily Soap "Verbotene Liebe" werden kürzer, die Vorabendserien müssen ihren angestammten Sendeplatz um 18.50 Uhr räumen und beginnen künftig 20 Minuten früher. Dem Programmbeirat der ARD wurde bei seiner Tagung am 22. und 23. November in Frankfurt eine Studie präsentiert, die ausdrücklich vor den tiefgreifenden Änderungen warnt, berichtet das "Hamburger Abendblatt".

Der entscheidende Knackpunkt am Vorabend ist demnach "Brisant": Im Anschluss an das Magazin bricht der Marktanteil derzeit von rund 15 Prozent auf nur noch 8,4 Prozent ein. "Nach der Verkürzung von 'Brisant' muss mit einer Marktanteilsschwächung des Vorabendprogramms im Ersten gerechnet werden", zitiert die Zeitung aus der Studie. Nach Ansicht der Autoren birgt die Kürzung von "Brisant" die Gefahr, vermehrt Zuschauer an das ZDF zu verlieren. Dort beginnen um 18 Uhr die erfolgreichen Krimis der Soko-Reihe. Ab dem 23. Januar wird sich zeigen, ob die internen Mahner recht behalten.

Die ARD plant mit Gottschalk indes bereits über den Vorabend hinaus: Nach Informationen des "Focus" beinhaltet der Vertrag mit dem Showmaster auch fünf bis sechs Samstagabend-Events pro Jahr. Gottschalk könnte unter anderem die Moderation des Deutschen Fernsehpreises übernehmen. ARD-Programmdirektor Volker Herres ließ den "Focus" auf Anfrage lediglich wissen: "Nichts ist ausgeschlossen." dh
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