AOL übernimmt "Huffington Post" für 315 Millionen Dollar

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AOL meint es ernst mit der Umsetzung seiner Strategie, sich zu einem Content-Anbieter zu entwickeln und über Online-Werbung zu finanzieren. So kauft das Internetunternehmen nun die Webzeitung "Huffington Post". Insgesamt blättert AOL dafür 315 Millionen US-Dollar hin, von denen 300 Millionen in bar und 15 Millionen in Anteilen gezahlt werden. Seit der Absplittung von Time Warner ist dies für AOL die größte Übernahme.

Die "Huffington Post" wurde 2005 unter anderem von Arianna Huffington mit einem Startkapital von einer Million US-Dollar gegründet. Heute zählt die Website mit monatlich rund 25 Millionen Besuchern zu den bekanntesten Meinungs- und Nachrichtenseiten Amerikas. Durch den Zusammenschluss kommen die beiden Partner nach eigenen Angaben künftig auf 117 Millionen Website-Besuchern pro Monat allein in den USA. Weltweit werde das Team 270 Millionen User erreichen.

Die Mitgründerin und Namensgeberin Huffington soll in der neu gegründeten Gesellschaft The Huffington Post Media Group die Führungsrolle übernehmen. Sie behalte nicht nur die Verantwortung für die Inhalte der nach ihr benannten Website, sondern werde auch die übrigen AOL-Contentangebote leiten.

Die Bilanz von AOL sah zuletzt durchwachsen aus: Der Umsatz ging im 4. Quartal 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 26 Prozent auf 596 Millionen Dollar zurück. Die Werbeeinnahmen - das Zukunftsgeschäft des Konzerns - schrumpften um 29 Prozent auf 332 Millionen Dollar. Dafür konnte AOL immerhin seinen operativen Gewinn auf 67,4 Millionen Dollar mehr als verdoppeln.

Die Transaktion soll spätestens Ende April abgeschlossen sein. Noch müssen die Kartellbehörden grünes Licht erteilen. bn
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