Der einstige Internetpionier befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Restrukturierungsprozess. CEO
Tim Armstrong will den Konzern, der sein Geld in der Vergangenheit vor allem mit Internetzugängen verdient hat, zu einem Contentanbieter umbauen. Erst Anfang Februar hat der Konzern für 315 Millionen Dollar das Nachrichtenportal
"Huffington Post" gekauft. im vergangenen Herbst schluckte AOL den Branchendienst
Techcrunch. Die jetzt angekündigten Entlassungen stehen unmittelbar im Zusammenhang mit den Übernahmen: Um Doppelstrukturen zu vermeiden, sind vor allem die Online-Redaktionen von AOL von den Kündigungen betroffen. Die entsprechenden Inhalte soll nun die "Huffington Post" zuliefern. Bereits in den vergangenen Monaten wurden rund 2300 Stellen abgebaut und Büros in zahlreichen Ländern geschlossen.
Die Bilanz von AOL sah zuletzt durchwachsen aus: Der Umsatz ging im 4. Quartal 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 26 Prozent auf 596 Millionen Dollar zurück. Die Werbeeinnahmen - das Zukunftsgeschäft des Konzerns - schrumpften um 29 Prozent auf 332 Millionen Dollar. Dafür konnte AOL immerhin seinen operativen Gewinn auf 67,4 Millionen Dollar mehr als verdoppeln.
dh