ANGA-Mitglieder wollen Kabelnetze kaufen

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Der Verband Privater Kabelnetzbetreiber (ANGA) erhöht den Druck auf die Deutsche Telekom. Nachdem der Kauf der Netze durch Liberty Media am Veto des Bundeskartellamts gescheitert ist und sich die Krise der neuen Regionalgesellschaften in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen verschärft, mahnt die Interessenvertretung der deutschen Kabel-TV-Branche jetzt einen grundlegenden Strategiewechsel an.

Die über 1000 Breitbandkabelnetze sollten einzeln zum Verkauf angeboten werden, fordert ANGA-Hauptgeschäftsführer Peter Charissé: "Die Politik darf jetzt nicht den Fehler machen, auf einen Heilsbringer zu warten." Die Geschäftsmodelle der Investorenkonsortien von Ish und Iesy und die mangelhafte Einbindung der Netzebene 4 hätten in eine Sackgasse geführt. Die Mitglieder der ANGA seien daher bereit, die Lokalnetze zu realistischen Preisen zu kaufen. Nur durch die Zusammenführung der Netzebenen könne kurzfristig der Ausbau vorangetrieben werden.

Der dadurch eingeleitete Lokalisierungsprozeß würde zunächst zu einer Vielzahl von Kabelinseln führen, im Laufe der Zeit würde jedoch ein dichtes Netz entstehen, an dem sich auch Finanzinvestoren und Telekommunikationsunternehmen mit überschaubarem Aufwand beteiligen könnten. "Es wäre skandalös, wenn dieser milliardenschwere Wirtschaftssektor weiter hinter den fiskalischen Interessen der Deutschen Telekom zurückstehen müsste", erklärt Charissé.



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