Mit Neuerungen in der Messtechnik will die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) sich auf die voranschreitende Digitalisierung einstellen. Auf dem AGF-Forum diskutierten Experten über die Herausforderungen für die zukünftige Fernsehzuschauerforschung und zeigten nötige Optimierungen auf. So wird es unter anderem im Bereich der Messtechnik eine Neuentwicklung geben, die im Jahr 2007 zum Einsatz kommt. Ein neuer Sendestamm soll es ermöglichen, neue Angebotsformen bei Programm und Werbung auch mit zeitlich überlappenden Programmelementen darstellen zu können. So soll beispielsweise die exaktere Erfassung von Sonderwerbeformen ermöglicht werden.
Darüber, inwieweit die digitale TV-Entwicklung das Zuschauerverhalten "insbesondere hinsichtlich des Werbeverhaltens" beeinflussen wird, sind sich die Experten noch uneins.
Klaus-Peter Schulz, CEO von
OMD Germany,Hamburg, konstatiert: "Die Medienmärkte sind im Umbruch, Fragmentierung, Konsolidierung und technische Konvergenz verändern die Welt des Konsumenten in bisher nicht bekanntem Ausmaß und Geschwindigkeit.
Klassische Werbung wird zusehends gefiltert und zeigt deutliche Anzeichen von abnehmender Effektivität."
Andrea Malgara, geschäftsführender Vorstand der AGF, sieht dem gelassener entgegen: "Die zukünftigen Entwicklungen, die dem klassischen Fernsehen eine Verbindung zwischen Push und Pull ermöglichen, werden eine neues goldenes Zeitalter für TV einleiten."
Die EU-Erweiterung hat die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung indes bereits in ihr System integriert. Seit Anfang des Jahres werden auch die zehn neuen Länder in vollem Umfang abgebildet. Damit ist das weltweit zweitgrößte Fernsehpanel repräsentativ für knapp 35 Millionen Fernsehhaushalte und rund 73 Millionen Personen in Deutschland. Außerdem werden alle Personen ab 14 Jahren im Fernsehpanel mit den Sinus-Items befragt, sowohl in deutschen als auch ab Anfang 2006 in EU-Ausländer-Haushalten.
mh