50 Jahre Sportschau: Ist der Klassiker immer noch ein Pflichtprogramm?

Moderatoren aus 50 Jahren "Sportschau"
Moderatoren aus 50 Jahren "Sportschau"
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Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Am Samstag feiert die ARD den runden Geburtstag von Deutschlands ältester Sportsendung mit einer großen Jubiläumsshow. Ab 18 Uhr präsentieren die ehemaligen Sportschau-Moderatoren Anne Will und Ernst Huberty die Highlights aus einem halben Jahrhundert Sportberichterstattung. HORIZONT.NET hat sich aus gegebenem Anlass in der Branche umgehört, ob der ARD-Klassiker auch heute noch zum Pflichtprogramm gehört, oder ob es inzwischen bessere Alternativen gibt. (Direkt zur Umfrage)

Die "Sportschau" ist heute in erster Linie Synonym für die kompakte Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga am Samstagabend. Als am 4. Juni 1961 die erste Ausgabe der Sportsendung in schwarz-weiß über die Bildschirme flimmerte, war die Bundesliga allerdings noch gar kein Thema. Fußball wurde noch in regionalen Oberligen gespielt, die Bundesliga wurde erst 1963 ins Leben gerufen. Stattdessen präsentierte Moderator Ernst Huberty die neuesten Meldungen und Ergebnisse aus Sportarten wie Frauen-Handball, Radsport, Tischtennis und Rudern. Erst mit dem Start der Fußball-Bundesliga zwei Jahre später begann der Siegeszug von König Fußball.

Von 1992 bis 2002 hatte die  "Sportschau" rund zehn Jahre lang Sendepause, als Sat 1 sich die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga sichern konnte. Seit der Saison 2003/2004 berichtet das Erste wieder über die Samstagsspiele des Fußball-Oberhauses. Im Jubiläumsjahr erzielte die "Sportschau" mit durchschnittlich 5,62 Millionen Zuschauern pro Sendung übrigens die höchste Zuschauerzahl seit der Saison 2006/2007. Der Marktanteil lag im Schnitt bei 25,3 Prozent. Für die ARD eine willkommende Argumentationshilfe für die anstehenden Verhandlungen für die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga ab der Saison 2013/2014.

In der Jubiläumssendung am Samstag begrüßen Anne Will und Ernst Huberty Gäste wie Franz Beckenbauer, Lukas Podolski, Jürgen Klopp, Roman Weidenfeller, Kevin Großkreutz, Uwe Seeler, Henry Maske, Franziska van Almsick, Maria Riesch, Heribert Faßbender und Kai Pflaume.

Lesen Sie auf den folgenden Seiten, warum die "Sportschau" zum Beispiel für Matthias Ehrlich, Ludger Wibbelt oder Karl Georg Musiol am Samstag immer noch zum Pflichtprogramm gehört.

Matthias Ehrlich, Vorstand United Internet Media

Matthias Ehrlich
Matthias Ehrlich
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Ich bin nach den Anfangsjahren meines Jobs reumütig und bewusst zur "Sportschau" zurückgekehrt. Sie hat einen festen Platz in meinem Terminkalender, vor allem auch wegen der Qualität der - radioerprobten - Kommentatoren und der guten, im Familienwochenendalltag nicht sehr störenden Zusammenfassung am frühen Abend. Sportschau-typisch auch meine Alarmrufe "Bayern!!!" (meine Tochter) und "Eintracht!!!" (meine Frau), damit die weiteren Fußballfans in meiner Familie dazukommen können. Freunde wissen, dass es schwierig ist, einen gemeinsamen Samstagabend vor 19.30 Uhr mit mir zu beginnen.

Klaus Ahrens, Geschäftsführer Pilot 1/0

Klaus Ahrens
Klaus Ahrens
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Die "Sportschau" ist auch 2011 noch die Institution für die großen Sportereignisse. Es gibt zwar mittlerweile deutlich mehr Angebote, vor allem auch die mit Kommentarfunktion oder die hitzigen Debatten auf Facebook - wo es schon mal zur Sache geht. Da kann die "Sportschau" übrigens noch etwas nachlegen, als Impulsgeber für die Diskussionen im Web, am Arbeitsplatz oder wo auch immer. Breitensport braucht Leuchttürme wie die "Sportschau", nicht nur auf der Trainerbank oder auf dem Feld, sondern auch in den Medien: kompetent und leidenschaftlich, mit einem breiten Publikum.

Ludger Wibbelt, Geschäftsführer Nielsen Media Research

Ludger Wibbelt
Ludger Wibbelt
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Ich bin mit der Sportschau aufgewachsen und finde es prima, dass es auch heute noch einige Konstanten im sich schnell wandelnden Fernsehmarkt gibt. Es macht Spass, Sporthighlights in einer komprimierten und kompetenten Zusammenfassung zu sehen."

Thomas Schönen, Leiter Unternehmenskommunikation Beiersdorf

Thomas Schönen
Thomas Schönen
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Die "Sportschau" am Samstag um 18 Uhr ist nicht nur ein Klassiker, sondern auch eine Institution, die auch zukünftig in Zeiten von Pay TV und multimedialen Angeboten einen festen Platz im TV haben wird. Die "Sportschau" bietet in komprimierter Form einen spannungsgeladenen Zusammenschnitt des Fußball-Spieltages. Meiner Ansicht nach ist es wichtig, den Zuschauern zeitnah zu den Bundesliga-Spielen eine Alternative zum bezahlten Angebot zu bieten. Wann immer möglich, schalte ich ein. Dann ist es ein Vergnügen, besonders wenn der HSV gewonnen hat. Was allerdings in der letzten Saison ja leider selten der Fall war.

 

Karl Georg Musiol, Geschäftsführer Musiol Munzinger Sasserath

Karl Georg Musiol
Karl Georg Musiol
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Als Sportschau-Fan bin ich natürlich dabei. Die "Sportschau" ist ein Markenklassiker, da darf man das Jubiläum nicht verpassen!

Peter O. Claußen, Marketingdirektor Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien

Peter O. Claußen
Peter O. Claußen
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Ich bin jetzt 54 und die "Sportschau" (neben der "Tagesschau") gehörte und gehört immer noch zum Will und zum Muss - wenn es die Zeit zulässt!"  

Arne Wolter, Geschäftsführer Gruner +Jahr EMS

Arne Wolter
Arne Wolter
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Wenn ich es schaffe, ist es weiterhin ein Pflichtprogramm - im letzten Jahr habe ich es leider nur auf circa 10 Spieltage gebracht ;-).

Albert Hollenbach, Chief Marketing Officer Woizzer

Albert Hollenbach
Albert Hollenbach
Die "Sportschau" wird 50 Jahre alt. Schalten Sie am Samstag noch den Klassiker im Ersten ein oder gibt es inzwischen bessere Alternativen?

Samstag, 18.00 Uhr: das ist "Sportschau"-Zeit. Am spannendsten ist der Klassiker, wenn ich vorher den Blick auf die Live-Ticker im Internet vermeide. Deshalb gilt jeden Samstag vor 18.00 Uhr: iPad abschalten! Nur so reißt mich das Tor in letzter Minute vom Hocker.




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