In der ersten Reaktion auf unsere Veröffentlichung am 25. Februar hatte DuMont die Nachricht in das Reich der Gerüchte verwiesen, "zu denen wir grundsätzlich keine Stellung beziehen". Am Tag darauf folgte eine verschwurbelte Erklärung des Vorstands: Man sei von den Gesellschaftern beauftragt, "die zukünftige Strategie des Gruppenportfolios zu entwickeln und somit die zukunftsfähige Aufstellung des Unternehmens sicherzustellen". Die Prüfung der Handlungsoptionen beinhalte "neben zahlreichen anderen Optionen auch die mögliche Veräußerung von Teilen des Portfolios der Mediengruppe".
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Keine vier Jahre nach dem Tod des Verlegers Alfred Neven DuMont soll die Mediengruppe zerschlagen werden. Die Gesellschafter wollen sich von allen Regionalmedien trennen.
Weitere zwei Tage später meldeten sich die Gesellschafter persönlich zu Wort. In einer länglichen Erklärung veröffentlichten sie in den eigenen Zeitungen ein Statement, das die spektakuläre Verkaufs-Ankündigung in den Rang eines Strategiespiels herabstufte: Man wolle alle Optionen prüfen, so etwas finde regelmäßig in Unternehmen statt - "auch bei DuMont". Und das Ergebnis sei völlig offen.
Sorry, das war nichts
Jetzt hat der Vorstandschef den Handelsblatt-Granden Hans-Jürgen Jakobs und Thomas Tuma ein ausführliches Interview gegeben und unter anderem die eigene Kommunikation in die Tonne getreten. Die Mitarbeiter seien von den Plänen schockiert gewesen, das verstehe er völlig. Bauer: "Wir waren darauf nicht gut vorbereitet und haben entsprechend schlecht kommuniziert. Das tut mir leid, und dafür habe ich mich intern auch entschuldigt." Soweit die weichen Faktoren.
Alles ist möglich. Sogar ...