Juliane Paperlein
Regionale Werbung

Die Macht der Verlage ist ungebrochen

Wie groß die Macht der Zeitungsverleger immer noch ist, lässt sich schön am Zerren um den 17. Rundfunkänderungsstaatsvertrag sehen. Sie drängen auf ein Verbot von regionaler Werbung im nationalen TV, um ihre Zeitungs- und Radiovermarktung – die meisten Sender werden von Verlagen kontrolliert – zu schützen.
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Was ihnen erlaubt ist, nämlich sich in großen überregionalen Verbünden wie NBRZ oder RMS zusammenzuschließen, soll doch bitte nicht im umgekehrter Weise den nationalen TV-Vermarktern erlaubt sein. Aus der Region haben sich die Sender bitte rauszuhalten. Dieses Geschäft, das will man weiterhin schön für sich haben.
Dass alle Ministerpräsidenten und nun auch Horst Seehofer, bislang der Verbündete des Privat-TV, für eine solche Abschottungspolitik stimmen wollen, überrascht angesichts der Diskussionen darum, ob ein Rundfunkrecht mit noch mehr Einschränkungen wirklich zeitgemäß ist. Es zeigt aber auch, wie offen die Ohren der Politiker noch für die Argumente der Verleger in ihren Wahlkreisen sind.
Doch die Idylle, in der sich die Verlage wähnen, ist trügerisch.
Juliane Paperlein
Den TV-Unternehmen fehlen solche exzellenten Kontakte. Doch die Idylle, in der sich die Verlage wähnen, ist trügerisch. Facebook und Google schicken sich an, das regionale Geschäft ganz unreguliert von hinten aufzurollen. Beim Versuch, dies vom Gesetzgeber einzudämmen zu lassen, stoßen auch die Verleger an ihre Grenzen. pap



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